Spielplatz-Rückbaukonzept zurückgezogen: Klatsche für Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD)
Am 17. Dezember 2015 wurde die Vorlage zum weiteren Rückbau von Spielplätzen in Bochum ausgefertigt. Da war Thomas Eiskrich bereits Oberbürgermeister der Stadt Bochum. Am Rosenmontag war er genau 111 Tage im Amt. Da fing er sich die erste öffentliche Klatsche ein - gleich per BILD-Zeitung. Dem Vernehmen (Danke BILD) nach wurde der Verwaltungsvorschlag mit dem Titel "Spielplatz-Rückbaukonzept" heute wieder zurückgezogen. Dabei war sie gerade erst für Sitzung des Jugendhilfeausschusses in 8 Tagen (17. Februar 2016) veröffentlicht worden.
Nach eigenen Angaben erfüllt die Stadt Bochum derzeit nur 57,61 % des ermittelten Bedarfs an Spielplätzen. Dennoch schlug die Verwaltung von OB Thomas Eiskrich (SPD) vor 'Rückbau von 25 Spielplätzen, 3 Bolzplätzen, 3 Rollschuhbahnen, 1 Trimm-Dich-Pfad, 1 Tischtennisanlage, sowie den flächenmäßigen Teilrückbau auf 8 weiteren Plätzen.' (Seite 7 der Verwaltungsvorlage) Allerdings klagt die vom Oberbürgermeister vertretene Verwaltung, dass sie nicht genügend Geld zur Verfügung habe, um die Zahl der aufzugebenden Spielplätze zu erreichen.
Die bislang bereit gestellten Rückbaumittel in Höhe von 30.000 EUR jährlich, für die Jahre 2012 bis 2015, reichen bei weitem nicht aus. Für die noch umzusetzenden Rückbaumaßnahmen bis Ende 2016 sind weitere Kosten in Höhe von ca. 190.000 EUR zu veranschlagen. Die erforderlichen Mittel sowie das Personal dafür stehen bislang nicht zur Verfügung.
190.000 € pro Jahr für Rückbau von Spielplätzen notwendig
Um das Geld zusammenzubekommen lautete der Vorschlag, im Umwelt- und Grünflächenamt zu sparen.
Das traurige Ergebnis dieser Politik wäre das bis 2020 die Stadt Bochum 100 von einst sogar 280 Spielplätzen aufgegeben hätte. Diesen Vorschlag gibt es seit heute nicht mehr, zumindest nicht mehr offiziell. Vielleicht hätte es ihn besser nicht gegeben, denn so wäre das Ergebnis:
Durch den Rückbau von Spielplätzen, verschlechtert sich die Spielflächensituation im Stadtgebiet. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Spielplätzen vergrößern sich und die Erreichbarkeit leidet. Dies stellt insbesondere ein Problem für jüngere Kinder dar, deren Aktionsradius noch beschränkt ist.
Ohne öffentlichen Druck merkt Thomas Eiskirch das offenbar nicht.
Eine der ersten Reaktionen, die ich heute dazu bekam, stellt eine Verbindung zum Flüchtlingsdrama her. Wie kann den Bürgern zu diesem Zeitpunkt der Rückbau von Spielplätzen vermittelt werden?
Autor:Dirk Schmidt aus Moers | |
Webseite von Dirk Schmidt |
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