Merkel 2.0

Drücke ich meiner Oma ein Smartphone in die Hand, so kann sie damit reichlich wenig anfangen. Auch das Internet ist ihr gänzlich fremd. Fazit: an der modernen Technik scheiden sich die Generationen. Ich selbst zähle mich zur Internet-affinen Spezies, und war schon überrascht, dass unsere Angela Merkel eben selbiger angehört. Am kommenden Mittwoch hält sie einen ersten Parteitag im Internet ab. Angela Merkel wird dabei in einer Konferenzschaltung mit Mitgliedern verbunden, die sie live mit Fragen löchern dürfen. Als Vorbild dienen natürlich die Online-Profis Obama und Co. Respekt an unsere Kanzlerin, die immerhin auch schon 58 Lenze zählt. Die Vorstellung, dass Angela Merkel auch sonst ganz „App-To-Date“ ist, bringt mich zum Schmunzeln. Gleichzeitig finde ich es toll, dass sich die Politik moderner Kommunikationsmittel bedienen zu weiß. Trotzdem wird auch mir die Technik manchmal zu viel, und dann gehe ich konsequent in den Offline-Modus und erinnere mich an das Telefon mit Wählscheibe meiner Oma. Immer online verfügbar zu sein ist auch anstrengend. Und so frage ich mich, ob die private Angela Merkel vielleicht auch noch das ein oder andere überholte Kommunikationsmittel in ihrem Privatbesitz hat, und eben diesem hinterher trauert. Denn auch eine Kanzlerin muss mal „App-schalten“.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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