Leithe gegen Rechts

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Ein deutliches Zeichen setzen etwa 300 Demonstranten gegen Rechts. Anlass war eine Kundgebung der selbsternannten Bürger Bewegung Pro NRW, die an der Fröbelstraße gegen "Asylmissbrauch" demonstrierten.

Soziale Liste, Bündnis 90/Die Grünen und die Piratenpartei hatten Gegendemonstrationen angemeldet. Schon um 9.00 Uhr hatten die ersten Demonstranten ihre Positionen an beiden Enden der Fröbelstraße bezogen. Ein großes Polizeiaufgebot sicherte den Veranstaltungsort ab. Polizeifahrzeuge, die Stoßstange an Stoßstange regelrechte Wagenburgen bildeten, ergänzt durch eine Vielzahl von Beamten der Bereitschaftspolizei aus Bochum, Recklinghausen und Aachen, sicherte den Veranstaltungsort. Beamte auf den Straßen, aber auch in den Hauseingängen und Einfahrten führten zum Ärgernis der Anwohner, die die ungewohnte Maßnahme zum Teil als Schikane empfanden. "Pro NRW hat die Veranstaltung rechtmäßig angemeldet und hat Anspruch auf unseren Schutz" erklärte Pressesprecher Volker Schütte von der Bochumer Polizei den Aufwand.

Friedlicher Protest

Die Gegendemonstranten zeigten den erfahrenen Bereitschaftspolizisten, wie friedlicher Protest aussieht. Unter einer Vielzahl von Fahnen wurde gesungen, getanzt, aber auch an die Opfer rechter Gewalt erinnert: "Als ob es die Todesopfer von Mölln und Solingen gar nicht gegeben hätte" schimpfte eine junge, engagierte Rednerin unter Applaus der Anwesenden. Auch die Politik demonstrierte Solidarität. Die Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel (SPD), Simone Brand (Piraten) waren ebenso in den Reihen der Gegendemonstranten wie Bezirksbürgermeister Hans Balbach (CDU). Entsetzen bei den Piraten: Akteure von Pro NRW hatten sich Piratenflaggen umgehängt. "Es handelt sich um zwei Mitglieder, gegen die bereits ein Ausschlußverfahren läuft" erklärte Simone Brand. Weitere rechtliche Schritte würden geprüft.

Skurril wirkte die eigentliche Kundgebung von Pro NRW. Etwa 35 Personen reisten unter Polizeischutz an, ein Österreichischer Redner sprach über "Probleme in unserem Land" und ein Teilnehmer bekam ein Geburtstagsständchen - auf Englisch. Diese Reden, denen kein Publikum zuhörte, abgeschlossen mit dem Singen der Nationalhymne, waren eine Aktion, die mehr als befremdlich wirkte.

Asylbewerber in der Kirche betreut

Während draußen demonstriert wurde, beteten zahlreiche Christen in der beachbarten katholischen Kirche St. Johannes. Die Glocken der Kirche trugen ihren Teil dazu bei, die rechte Kundgebung zu stören: Sie läuteten während der Veranstaltung. Die Asylbewerber waren indes nicht in der Schule. Sie wurden in der evangelischen Kirche an der Gelsenkirchener Straße betreut.

Autor:

Ulli Weber aus Wattenscheid

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