Kommentar: Warum nicht gemeinsam?

Ziel der beiden Gedenkveranstaltungen zur Reichpogramnacht: Die Stelen auf dem Nivelles-Platz am ehemaligen Standort der Wattenscheider Synagoge.
  • Ziel der beiden Gedenkveranstaltungen zur Reichpogramnacht: Die Stelen auf dem Nivelles-Platz am ehemaligen Standort der Wattenscheider Synagoge.
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25, 50, 75 oder 100 - also alle durch 25 teilbaren (Jahres-)Zahlen gelten im klassischen Sinne als Jubiläumsziffern.Beim anstehenden 75. Jahrestag der Reichspogromnacht von einem „Jubiläum“ zu sprechen, fällt äußerst schwer, Anführungszeichen zur besonderen Betonung, dass es ein trauriger, runder Jahrestag ist, sind hier absolut angebracht.

Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, an diesen dunklen Tag in der deutschen Geschichte zu erinnern? Die Wattenscheider Organisationen taten sich bei der Wahl des „richtigen“ Termins diesmal offenbar schwer. Während die Bezirksvertretung und ihre Gäste am Jahrestag vom großen Sitzungssaal im Rathaus zu den Stelen am Nivelles-Platz schweigend marschieren, plant dieses die Antifa vom Saarlandbrunnen zum gleichen Ort schon am kommenden Freitag - mit Rücksicht auf den jüdischen „Sabbat“.

Wäre hier in den nächsten Jahren nicht ein gemeinsames Gedenken an die Pogromnacht sinn- und wirkungsvoller, um in der Öffentlichkeit ein noch deutlicheres Zeichen der Erinnerung zu setzen? Vielleicht können beide Veranstalter hier bald einen gemeinsamen Nenner finden.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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