Kommentar: Leichtfertige Antworten
Was Silvester in Köln passiert ist, war schlimm, barbarisch und unentschuldbar. Was sich jedoch danach in den Medien und in sozialen Netzwerken abspielte, stimmt mich höchst nachdenklich. Ob beteiligt - oder unbeteiligt: Jeder meint zu wissen, wer, wann welche Fehler gemacht hat. Und jeder FB-Nutzer fühlt sich berufen, drastische Konsequenzen zu fordern.
Kölns Polizeipräsident, Kölns Oberbürgermeisterin, der NRW-Innenminister und auch der Bundesinnenminister - alle sollen versagt haben. Ist das nicht gedanklich etwas zu kurz gesprungen?
Ich befürchte, dass wir uns auf einem schrecklichen Irrweg befinden, nämlich unsere politische Streitkultur an den Stammtischen zu opfern. Dumpfe Parolen und Gegröhle (statt wohlbedachte Argumente) sind keine Lösung. Es ist immer einfach, gegen alles zu sein und allen Politikern Unfähigkeit zu attestieren. Permanentes Misstrauen gegen alle Handelnden - selbst gegen die Dienst schiebenden Polizisten - stärkt momentan nur die falschen „Kräfte“.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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