KOMMENTAR: Frage an die Ministerin

Bundesministerin Ursula von der Leyen macht momentan schwere Zeiten durch. Wo sie auch hinkommt, sie steht im politischen Gegenwind. Die Opposition, die Gewerkschaften, ja sogar die eigene Partei fährt schweres Geschütz auf - fraglos aus unterschiedlichen Motiven.
Dabei finde ich persönlich ihre Haltung bewundernswert. Sie hat Mut bewiesen und den künftigen Rentnern (also praktisch meiner Generation) erklärt, dass die gesetzliche Rentenversicherung für große Teile der Beitragszahler nicht mehr ausreichen wird, um nicht in die Altersarmut abzugleiten.
Das ist offen und ehrlich ausgesprochen - nicht gerade alltäglich in der zeitgenössischen Politik. Und darum auch lobenswert.
Frau von der Leyens Rentencausa hat allerdings einen (nicht unerheblichen) Haken. Die von ihr propagierte Lösung ist schlicht und einfach realitätsfern. Da empfiehlt sie doch wirklich allen Bürgern, die weniger als 2500 Euro verdienen (hoffentlich war Brutto gemeint), sich um eine angemessene private Altersvorsorge zu kümmern. Der Hinweis mag auch löblich sein, aber woher bitte schön sollen gerade diese Leute, denen der Alltag schon heute jeden Euro zum halbwegs menschlichen Überleben aus der Tasche zieht, noch finanzielle Mittel für eine adäquate Altersvorsorge nehmen?

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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