KOMMENTAR: Ein Tag der Besinnung 

Ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber für mich wird der 11. September 2001 ewig in Erinnerung bleiben.  So als wäre es gestern gewesen. Die Nachricht erreichte mich auf dem Heimweg von Wattenscheid. Ich bog‘ gerade mit dem Auto von der Wattenscheider Straße auf die Tangente ein, als mir aus dem Autoradio kurz nach den 15 Uhr-Nachrichten eine getragene Stimme entgegen klang:  Aus aktuellem Anlass unterbrechen wir das laufende Programm. 

Und dann die nackten Fakten - ungeheuerlich, nicht vorstellbar auf dem Heimweg. Als ich eintraf, erwartete mich Totenstille im Wohnzimmer. Meine Frau und unser Sohn saßen wie versteinert vor dem Fernseher. Ich weiß es noch genau. Ich stellte meine Tasche ab,  lehnte mich ans freigelegte Eichenfachwerk und starrte reglos auf  die eigentlich unvorstellbaren Bilder eines Flugzeugs, das in die Spitze des World Trade Center raste. Es waren Live-Bilder des zweiten Jets.

Ich brauchte Tage, um zu begreifen, was dort passiert war - wozu Menschen in der Lage sind. Gerade wir „Nachgeborenen“, die (gottlob) von Kriegen bisher verschont blieben, sollten diesen Tag zur Besinnung nutzen. Und vielleicht die kleinen Sorgen nicht zu wichtig nehmen.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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