KOMMENTAR: ALLES EINE FRAGE DER EHRE

Was sich im Moment bei Opel abspielt, ist ein einziges Trauerspiel. 3000 Arbeitsplätze stehen direkt auf dem Spiel. Wie groß die Zahl bei Zulieferbetrieben ist? Kaum einzuschätzen. Die Belegschaft muss (wieder einmal) für das Missmanagement in der Konzernspitze die Rechnung bezahlen.
Wie Hohn und Spott wird es in den Ohren der Opelaner klingen, dass ausgerechnet jetzt über eine Begrenzung der Managergehälter öffentlich diskutiert wird. Eben jene Konzernbosse haben den Bochumer Beschäftigten einen kaum zu akzeptierenden „Sanierungsplan“ - eigentlich müsste es Schließungskonzept heißen - vorgelegt. Eine Zustimmung war eigentlich unmöglich, hätte sie doch die Preisgabe sämtlicher Arbeitnehmerpositionen bedeutet.

Trotzdem bleiben nur Verlierer zurück: Opel hat unter der Knute des Mutterkonzerns GM nicht nur wichtige Marktanteile, sondern auch eine Menge an öffentlichem Ansehen verloren. Die Belegschaft steht (2014 oder 2016) mit leeren Händen da und muss auf Hilfe aus der Politik warten.

Und doch war die Abstimmung ein Zeichen. Sie erinnerte mich an die große Rede von Otto Wels, der sich vor 80 Jahren gegen das NS-Ermächtigungsgesetz ausgesprochen hatte. Man könne den Menschen alles nehmen, nur nicht die Ehre, so Wels‘ Botschaft.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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