„Herausforderung Zukunft“: Prominente Gäste diskutieren mit Wattenscheider Schüler

Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, hielt am Klaus-Steilmann-Berufskolleg ein sehr persönliches Referat. Foto: Lichtblick/Herausforderung Zukunft | Foto: Lichtbild/Herausforderung Zukunft
  • Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, hielt am Klaus-Steilmann-Berufskolleg ein sehr persönliches Referat. Foto: Lichtblick/Herausforderung Zukunft
  • Foto: Lichtbild/Herausforderung Zukunft
  • hochgeladen von Holger Crell

„Herausforderung Zukunft“, diesem nicht-kommerziellen Projekt initiiert von Sascha Hellen gelingt es immer wieder bekannte Persönlichkeiten als Referenten für Diskussionen mit Wattenscheider Schülern zu gewinnen.

Der Journalist und Bestsellerautor Dr. Franz Alt sowie der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland Avi Primor leiteten kürzlich Workshops am Klaus Steilmann Berufskolleg an der Westenfelder Straße.
Dr. Franz Alt sprach vor rund 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen über das Thema „Auf der Sonnenseite – Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht“. Dabei stellte er seine Vision einer umweltfreundlicheren Energiegewinnung vor und unterstrich noch einmal seinen Wunsch, verstärkt in Wind- und Solarkraft zu investieren. Der Journalist wurde von der Europäischen Kommission mit dem Europäischen Solarpreis für Publizistik geehrt und setzt sich seit Jahren für die umfangreichere Nutzung alternativer Energiequellen ein.

Avi Primor referierte vor rund 120 Jugendlichen und jungen Erwachsenen über das Thema „Vorurteile“ und sprach dabei auch über die Geschichte seiner Familie. Von 1993 bis 1999 war Primor israelischer Botschafter in Deutschland. Er ist Sohn eines niederländischen Emigranten. Seine Mutter ging 1932 von Frankfurt am Main nach Tel Aviv. Ihre gesamte Familie wurde während des Holocaust ermordet. Im Rahmen seiner Ausführungen sprach er auch über die schwierige Lage im Nahen Osten: „Wir Israelis leben auf einer Insel und haben im Vergleich zu Deutschland nicht die Möglichkeit, unsere Nachbarn kennen zu lernen. Es ist uns nicht möglich, dass wir uns in ein Auto setzen und nach Ägypten, Syrien oder in die palästinensischen Gebiete fahren. Viel schlimmer ist es aber, dass viele meiner Landsleute es auch nicht wollen. Frieden wird aber nur dann greifbar sein, wenn wir uns endlich auf unsere Nachbarn einlassen. Wir müssen Vorurteile abbauen und in den Köpfen muss ein Denkprozess stattfinden. Frieden wird nie von Regierungen, sondern immer von Menschen gemacht.“

Wladimir M. Grinin, Botschafter der russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland, diskutierte am Montag mit den 10er Klassen der Pestalozzi-Realschule über die deutsch-russischen Beziehungen. „Sie sind viel besser als ihr Ruf. Leider wird das Bild meiner Heimat sehr oft verzerrt. Wir sind noch immer in einem Lernprozess der Demokratie und das riesige Land hat nach vielen Strömungen nach dem Zusammenbruch des Sozialismus eine komplett neue Ausrichtung erfahren. Demokratie erreicht man nicht innerhalb weniger Jahre, das sieht man zum Beispiel jetzt am sogenannten Arabischen Frühling. Es ist wichtig, den Dialog nicht abreißen zu lassen und wir sind dankbar für Ratschläge auch für Kritik. Kritik muss unter Freunden erlaubt sein.“

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.