Stadt Bochum
Grußwort von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zum Neuen Jahr

Foto: Stadt Bochum

Liebe Bochumerinnen und Bochumer,

2020 neigt sich dem Ende zu. Es war ein außergewöhnliches Jahr. Ein Jahr, das wir alle nicht so schnell vergessen werden.

Corona hat das Jahr 2020 geprägt, und damit unser aller Zusammenleben wie kaum ein anderes Ereignis in der jüngsten Geschichte. Und Corona wird uns alle auch 2021 weiter beschäftigen. Die Pandemie hat viele andere wichtige Themen an den Rand gedrängt und uns in einen Krisenmodus versetzt. Das Virus erfasst alle gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereiche des Lebens in Bochum, in Deutschland, in der gesamten Welt.

Das merken wir tagtäglich und es hinterlässt auf allen Ebenen unseres Alltags Spuren – oft auch gesundheitlich, vor allem psychisch. Die Folgen werden wir vermutlich erst in einigen Jahren absehen können.
Dass wir der Pandemie überhaupt Paroli bieten können, verdanken wir all den „stillen Helden*innen des Alltags“, durch die wir an vielen Stellen hin und wieder ein Stück Normalität erleben. In unserer Stadt geben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern, im Gesundheitsamt, an der Supermarktkasse, bei der Feuerwehr, hinter dem Buslenkrad, im Ordnungsamt, bei der Müllabfuhr und an vielen anderen Stellen, Ämtern und Organisationen seit Beginn der Pandemie ihr Bestes bei der Bewältigung der Krise.

Liebe Helferinnen und Helfer,
ich danke Ihnen zutiefst für Ihre enorme Kraftanstrengung, Ihr Engagement und Ihr Durchhaltevermögen! Sie haben meine große Hochachtung!

Mein herzlicher Dank gilt ebenso allen Bochumerinnen und Bochumern, die sich seit Monaten ehrenamtlich engagieren und ihre Mitmenschen unterstützen. Ohne Ihren Einsatz wäre Bochum ärmer, wäre die Pandemie für viele noch unerträglicher geworden. Sie alle machen die Situation in Bochum ein Stück besser.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir haben bewiesen, dass auch unter Pandemiebedingungen unsere Demokratie lebt und in Krisenzeiten funktioniert!

Mit der diesjährigen Kommunalwahl haben wir gezeigt, dass unser Gemeinwesen auf sicheren, belastbaren und breiten Füßen steht. Unsere Rats- und Bezirksvertretungssitzungen finden planmäßig statt, die Ausschüsse tagen, das politische Leben geht – wenn auch etwas anders als gewohnt, aber inhaltlich nicht eingeschränkt – mit den geltenden Abstands- und Hygieneregeln weiter. Das stärkt unsere Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit.
Dennoch mussten wir in diesem Jahr feststellen, dass sich Teile der Bürgerschaft aus der städtischen Gemeinschaft verabschiedet und den demokratischen Konsens verlassen haben. Maskengegner*innen, Coronaleugner*innen und Rechte sind in den letzten Monaten immer stärker in Erscheinung getreten. Als Oberbürgermeister dieser Stadt bin ich froh, dass diese Leute in Bochum nur eine zwar laute, aber kleine und unbedeutende Menge darstellen und sich die Mehrheit klar positioniert. Trotzdem macht es mir Sorgen, wenn sich ganze Gruppen vom Gemeinwesen abwenden, unsere Demokratie und unsere Spielregeln in Frage stellen. Diese Kluft zu überwinden, wird auch nach der Corona-Pandemie eine große Aufgabe werden.

Liebe Bochumerinnen und Bochumer,
auch wenn uns die Pandemie in 2020 sehr eingeschränkt hat, haben wir trotz Corona in diesem Jahr viel geleistet und Bochum weiter zukunftsfester machen können.

Neben der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit unserer Stadt haben wir viele Projekte verwirklicht, die uns in den kommenden Jahren nach vorne bringen.
Dazu gehören vor allem auch die Projekte der Bochum Strategie wie MARK 51°7 oder das „Haus des Wissens “, die unserer Stadt ein neues Gesicht geben.

Entlang der Wittener Straße wächst auf MARK 51°7 das Universitätsinstitut „ZESS“ in die Höhe. Im O-WERK, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Autowerks, hat die Unternehmenszentrale von babymarkt.de – einem der größten deutschen Online-Händler für Kleinkindbedarf – ihre neue Heimat gefunden. In direkter Nachbarschaft hat VW Infotainment begonnen, sein Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Kommunikations- und Steuergeräten für den VW-Konzern zu planen. Mit dem Grundstein für den O-WERK | CAMPUS ist der Anfang für mehrere Bürogebäude gemacht, die Bochums Wandel vorantreiben, hin zur Stadt, die aus Wissen Wirtschaft schöpft.

Gleichzeitig entsteht derzeit im Herzen unserer Stadt ein Gebäude, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Im „Haus des Wissens“ vereinen wir Volkshochschule, Stadtbücherei, das Netzwerk „UniverCity“ und eine Markthalle unter einem Dach. Noch existieren die Pläne nur auf Papier. Doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, damit die Umsetzung bald starten kann.

Das sind Veränderungen, auf die wir zurecht stolz sein können. Das sind Projekte, denen auch Corona nichts anhaben konnte. Mit „Wissen, Wandel, Wir-Gefühl“, der Bochum-Formel, und dank unseres Gespürs für relevante Arbeit gestalten wir Bochum aktiv, schaffen wir Raum für neue Ideen, verbreiten wir Optimismus und stellen wir uns zukunftszugewandt auf.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
auch neben diesen großen und überregional bedeutenden Projekten ist 2020 in Bochum eine Menge entstanden.

Der Tierpark Bochum hat 2020 seine Asien-Welt eröffnet und damit seine Attraktivität weiter gesteigert. Mit den in diesem Jahr begonnenen Wohnbauprojekten an der Kronenstraße und dem „Neuen Wohnen am Ostpark“ werden wir Vorreiterin im Wohnungsbau im Ruhrgebiet. Inzwischen bauen wir wieder erkennbar mehr – das wird in den kommenden Jahren für die Stadt viele Vorteile bringen. Mit dem diesjährigen Baubeginn des Viktoria-Karrees am Husemannplatz erhält die Innenstadt ein neues Gesicht. In die neuen Gebäude ziehen neben Einzelhändlern mit Strahlkraft für die Innenstadt auch städtische Ämter mit ihren Dienstleistungsangeboten, wie z.B. das Sozial- und Jugendamt ein. Dort werden wir neue Formen des Arbeitens einführen, um noch besser auf die Anliegen der Bochumerinnen und Bochumer eingehen und noch kundenfreundlicher arbeiten zu können. Dasselbe Ziel verfolgen wir auch mit dem derzeit laufenden Umbau des Ostflügels des Historischen Rathauses. Dort entstehen 2021 komplett neu gestaltet das Bürgerbüro sowie Standes- und Ausländeramt. Bereits jetzt gut sichtbar ist der neue Haupteingang des Rathauses, der Bürger*innen in Zukunft Willkommen heißt. Digital, flexibel und bürgerorientiert, so wollen wir für Sie da sein und uns jederzeit schnell und unkompliziert um Ihre Anliegen kümmern können.

Liebe Bochumerinnen und Bochumer,
vieles, was unsere Stadt ausmacht, liegt durch die Pandemie derzeit brach. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels!

Der neue Impfstoff ist da und es werden weitere folgen. Mit dem Impfzentrum im RuhrCongress Bochum haben wir die nötige Infrastruktur geschaffen, um jetzt mit dem Immunisieren beginnen zu können. Wir haben es also letztlich selbst in der Hand, die Voraussetzungen zu schaffen, um unsere Theater, Gaststätten und Stadien wieder zu öffnen. Es liegt an uns, als Stadtgemeinschaft zusammenzustehen, untereinander Solidarität zu üben, uns impfen zu lassen und daneben auch weiterhin die Regeln des Infektionsschutzes zu beherzigen: Abstand halten, Handhygiene beachten und Alltagsmaske tragen. Und – auch wenn es schwerfällt, unsere Kontakte – wo möglich – auf ein Minimum zu reduzieren. Nur so werden wir das bereits zu sehende Licht am Ende des Tunnels auch wirklich zum Leuchten bringen und im kommenden Jahr hoffentlich wieder Normalität erleben können.

Wir bleiben daher optimistisch, dass im kommenden Jahr wieder mehr möglich sein wird. Das wäre umso schöner, da einige große Ereignisse geplant sind. So wollen wir im VONOVIA-Ruhrstadion Gastgeber der RuhrGames 21 sein, dem größten internationalen Sport- und Kulturfestival das unsere Rolle als Standort für herausragenden Sport und ausgezeichnete Kulturereignisse bekräftigt. Mit der vierten Bürgerkonferenz, die voraussichtlich in digitalem Format stattfinden wird, wollen wir 2021 die erfolgreich begonnene Tradition fortsetzen, Bürgerinnen und Bürger zu Themen unserer Stadt zu befragen und die bürgerschaftliche Expertise bei der Lösung einzubeziehen.

Im Westen unserer Stadt feiert im nächsten Jahr eine neue touristische Attraktion Eröffnung. Der begehbare ehemalige Förderturm der Zeche Holland wird nach einer Komplettsanierung in neu gestaltetem Ambiente eine touristische Landmarke in Wattenscheid sein.

Und 2021 ist natürlich für unsere Stadt insgesamt ein ganz besonderes Jahr. Wir feiern das 700. Jubiläum Bochums. Um diesen Geburtstag gebührend zu feiern, haben wir uns viel vorgenommen. Ein ganzes Jahr lang soll es in der ganzen Stadt Aktionen, Feste und Events geben, die von Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mitgestaltet werden können – in Vereinen, in Unternehmen und in Institutionen. Herzstück des Jubiläumsjahres soll die Festwoche vom 8. bis 13. Juni 2021 sein.

Bochum hat in seiner 700-jährigen Stadtgeschichte schon viele Krisen erfolgreich gemeistert, zwei Weltkriege, Pest, Cholera und die Spanische Grippe, tiefgreifenden gesellschaftlichen und immer wieder strukturellen Wandel. Ich bin mir daher sehr sicher, dass unsere Stadt auch Corona und alle weiteren Herausforderungen erfolgreich meistern wird. Bochum lässt sich nicht unterkriegen, denn Wandel ist tief in der DNA unserer Stadt verwurzelt. Lassen Sie uns daher gemeinsam das Licht am Ende des Tunnels zum Leuchten bringen!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes, erfolgreiches und vor allem gesundes 2021.
Passen Sie auf sich auf.
Passen Sie auf Bochum auf.
Bleiben Sie gesund!

Quelle: Stadt Bochum-Pressestelle

Autor:

Rainer Bresslein aus Wattenscheid

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