Baumfäll-Plan bringt Bürger auf die Palme - Alte Eiche auf der Verkehrsinsel am Thie soll angeblich Verkehrssicherheit gefährden

Die stattliche Eiche auf der Verkehrsinsel ist bedroht. Unser Bild zeigt außerdem EHV-Pressesprecher Dieter Mußmacher (l.) und EHV-Vorsitzender Gerd Robok.
  • Die stattliche Eiche auf der Verkehrsinsel ist bedroht. Unser Bild zeigt außerdem EHV-Pressesprecher Dieter Mußmacher (l.) und EHV-Vorsitzender Gerd Robok.
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Die alte Eiche auf der verkehrsinsel am Thie soll gefällt werden. Sie sei vekehrsgefährdent, weil sie (links)abbiegenden Autofahrern die Sicht nehme. Dies teilte die Bochumer Verwaltung im Juli auf der letzten Sitzung der Wattenscheider Bezirksvertretung mit.
UWG-Bezirksvertreter Klaus-Peter Hülder warnte vor übereilten Schritten und plädierte für eine Bürgerversammlung auf der die Verkehrsplanung des Eppendorfer Ortskerns diskutiert werden solle.
Inzwischen regt sich in der Eppendorfer BürgerschaftWiderstand gegen die Verwaltungspläne. Auf einem Ortstermin am Montag bezog auch der Eppendorfer Heimatverein Position. Wie zitieren aus einem Papier des Vorsitzenden Gerd Robok:
„Das Thema 30 er Zone in Eppendorf ist schon ein paar Jahre alt und wird wohl auch noch einige Zeit aktuell sein.
In der Vergangenheit gab es mehrere Beschlussvorlagen in der Bezirksvertretung, die u.a. einen Kreisverkehr in Eppendorf zum Inhalt hatten. Später wurden daraus sogar 2 Kreisverkehre.
Einer davon an der Einmündung Engelsburger Straße in die Schützenstraße. Dieser wurde in der Prioritätenliste auf 1 erhoben, während der Kreisel Am Thie von 1 heruntergenommen wurde.
Jetzt heisst es plötzlich in einer Mitteilung der Verwaltung an die Bezirksvertretung, dass für den Kreis an der Engelsburger Straße zur Zeit kein Geld vorhanden sei, aber der Kreis Am Thie wieder auf 1 erhoben wurde. Grund ist angeblich die Unfallhäufung an dieser Stelle. Als Sofortmaßnahme wird die alte Eiche auf der Insel gefällt.
1. Dieser Ortsteil war laut Verwaltung bisher unauffällig, was die Unfallhäufung angeht. Plötzlich ist dieser Bereich ein Unfallschwerpunkt.
Fest steht, dass von 2008 - 2010 4 Unfälle in der Statistik auftauchen, von denen nur einer mit Fußgängerbeteiligung zu verzeichnen war. Jetzt wird der Baum als Unsache für eine vermeintliche Häufung von Unfällen mit Fußgängern angesehen, weil Autofahrer mit der Situation überfordert wären.
Man muss sich fragen, was überforderte Autofahrer im Strassenverkehr zu suchen haben. Ausserdem ist der Baum kein Sichthindernis, aus welcher Richtung Fahrzeuge auch immer kommen.
Die Mitteilung der Verwaltung an die Bezirksvertretung Wattenscheid ist in sich an mehreren Stellen nicht schlüssig und in sich sogar widersprüchlich.
Der Eindruck, dass die Verwaltung ohne Ortskenntniss solche Beschlüsse tätigt, wird dadurch noch bestärkt, dass verantwortungsbewusste Anwohner Lösungen parat haben, die eine Entzerrung der Situation möglich macht. Nun wird gefordert, dass eine Bürgeranhörung durchgeführt wird, bevor irgendeine Massnahme ergriffen wird, die den gewachsenen und historischen Ortskern in Eppendorf unwiederbringlich zerstören würde.
Der Eppendorfer Heimatverein setzt sich vehement dafür ein, dass keine Massnahme ohne Beteiligung der Eppendorfer Bevölkerung in Angriff genommen wird.“
Auf dem Ortstermin plädierten die Vertreter von CDU-, SPD- und UWG-Bezirksfraktion ebenfalls für eine Bürgerversammlung.

Autor:

Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid

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