Aussichtspunkte für das neue Westkreuz
Wer derzeit Wattenscheid über die Wattenscheider Straße verlässt oder von dort erreicht, kann sie nicht mehr übersehen: die drei neuen großen Brückenbauwerke, die die A40 überspannen. Seit dem Frühjahr 2010 wird hier das Westkreuz gebaut, ein Teil des sechsspurigen Ausbaus der A40, bei dem der Donezkring direkt an die Autobahn angeschlossen wird.
Die beiden größeren Brückenbauwerke, südlich der jetzigen Brücke Wattenscheider Straße, sind sogenannte Überwürfe. Sie werden in Zukunft dazu dienen, dass Autofahrer aus der Richtung Dortmund kommend auf den Donezkring auffahren können bzw. vom Donezkring auf die A40 in Richtung Essen auffahren können. Dies werde ab März 2013 der Fall sein, so Rolf Witte, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen.NRW und zuständig für den Ausbau der A40 auf dem Bochumer Stadtgebiet.
Das kleinere Brückenbauwerk nördlich der jetzigen Brücke Wattenscheider Straße wird genau diese Brücke ersetzen. Nach der Fertigstellung des Westkreuzes werden Fahrzeuge und Straßenbahn etwas weiter nördlich als bisher über die A40 hinweg fahren.
Aber schon vor dem Beginn des Brückenbaus im Frühjahr 2010 erledigten Bauarbeiter rund um die Auf- und Abfahrt Stahlhausen zahlreiche Vorarbeiten. „Die Emschergenossenschaft hat den Ahbach verlegt, es gab eine umfangreiche Bergbausanierung, und Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Gas sind verlegt, gesichert und neu gelegt worden“, zählt Rolf Witte auf.
Rund 150 Firmen seien bisher seit Beginn der Arbeiten auf dem Gelände tätig gewesen, so der Projektleiter. Während beispielsweise ein Unternehmen zu Beginn Bauzäune aufstellte, konstruierte ein anderes ein Modell des gesamten Bauareals, und ein drittes errichtete schließlich die Brückenbauwerke. „Wir sind verpflichtet, auch kleinere Aufträge für mittelständische Firmen zu vergeben“, erklärt Rolf Witte. Außerdem habe diese Verfahrensweise den Vorteil, dass mehrere Gewerke unabhängig voneinander fertiggestellt werden könnten, ohne dass es zu Behinderungen komme.
100 Millionen Euro wird allein der Bau des Westkreuzes kosten, während der gesamte Bochumer Abschnitt des sechsspurigen Ausbaus der A40 – von der Stadtgrenze zu Essen bis zur Brücke Erzbahntrasse – mit insgesamt 170 Millionen Euro zu Buche schlägt.
Auch jetzt, wo die drei Brückenbauwerke schon in die Höhe ragen, ist bis zum Jahr 2013 noch viel zu tun. So wird zurzeit auf einem früheren Feld im Bereich der Darpestraße ein Regenrückhaltebecken gebaut. Grund hierfür sei der große Anteil an befestigter Fläche, der durch das neue Westkreuz entstehe, so Rolf Witte.
Zugleich wird der dortige Abschnitt der Darpestraße von der A40 in nördwestliche Richtung verlegt, um Platz für die zusätzlichen Fahrspuren der Autobahn zu schaffen. Darpe- und Hansastraße treffen zukünftig in einer neuen Kreuzung auf die verlegte Wattenscheider Straße.
Demnächst stehen außerdem die Ausschreibungen für den Bau der Fahrbahndecke (ca. 120.000 Quadratmeter), den Kanalbau (8,5 Kilometer) sowie den Erdbau (350.000 Kubikmeter) an. Dies sind die letzten großen anstehenden Arbeiten. Dann wird auch das umliegende Gelände, auf dem in den vergangenen Jahren viele Bäume abgeholzt werden mussten, wieder begrünt. Rolf Witte verrät: „Es wird 18 Meter hohe Wälle geben und darauf einige Aussichtspunkte.“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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