Streifzug durch das alte Wattenscheid – 01. April 2013

Das Wattenscheider Heimatmuseum Helfs Hof
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  • Das Wattenscheider Heimatmuseum Helfs Hof
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Der Winter 2012/2013 war lang, trübe und vor allem kalt, selbst im beschaulichen Wattenscheid wartete zu Ostern jeder auf Sonnenstrahlen, ein bisschen Wärme und vielleicht sogar ein Getränk in der Sonne. Doch die ersten Ostertage enttäuschten hier ganz stark, immer wieder Schneeschauer, ein Hauch von Winter auf der Wiese vor dem Haus und kalt. Gar kein Wetter also für ein Getränk an der frischen Luft, doch am letzten Ostertag war es dann endlich soweit. Also ich morgens meine Jalousie hoch zog lächelte die kleine, gelbe Scheibe mich an und für mich stand fest, schnell ein paar Sachen erledigen und dann raus. Mir war jedoch nicht so ganz klar was ich unternehmen wollte denn speziell nach diesem langen Winter, nach der ewigen Kälte befürchtete ich, dass es in den einschlägigen Naherholungsvierteln sehr voll sein würde. Ich wollte außerdem nicht unbedingt mit dem Auto fahren und so entschloss ich mich zu einer kleinen Wanderung durch Wattenscheider Geschichte. Schnell war von meiner Wohnung die kleine A40 Unterführung zum Wattenscheider Real erreicht und die nächste Frage stand an, hinauf Richtung Essen-Kray oder doch besser zum Parkplatz hoch um dann unter der kleinen Bahnbrücke und vorbei am ehemaligen Wattenscheider Autokino in die Felder zu wandern. Ich entschied für die Wattenscheider Variante und sollte es nicht bereuen. Kurz vor dem ehemaligen „Haribo“ Lager kann man die Straße verlassen und rechts abbiegen in die Felder, die zunächst leicht bergab gehen bevor sie wieder leicht ansteigen Richtung Sevinghausen. In der Talmulde findet man das alte Gut Sevinghausen, dem Namen nach entstanden weil es ehemals aus sieben Häusern (seven Husen) bestanden hat. Die erste Erwähnung gibt es wohl aus dem Jahre 1322, heute ist hier ein recht ansehnlicher Bauernhof, doch das alte Bruchstein-Haus existiert noch.

Ab jetzt geht es auf Feldwegen leicht aufwärts und man kommt zu einem weiteren Bauernhof. Nur kurze Zeit später erreiche ich den Helfs Hof, DAS Wattenscheider Heimatmuseum. Neben Wohnräumen ist das Heimatmuseum in einem schönen alten Fachwerkhaus untergebracht und man kann es kostenlos besichtigen. Bei meinem Besuch war dort gerade eine Sonderausstellung unter dem Motto „Andenken, Erinnerungen und Nippes“ untergebracht, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Der Wattenscheider Heimat- und Bürgerverein hatte aufgerufen und viele Bürge, Vereine und Vereinigungen haben der Ausstellung ihre Stücke zur Verfügung gestellt. Nach einer schönen Besichtigung und einem guten Gespräch über alte Wattenscheider Erlebnisse ging es weiter. So langsam musste mal ein heißes Getränk her, vielleicht ließ sich in Sevinghausen etwas finden und so führte mich der Weg vorbei an der katholischen Kirche Herz Jesu hoch zum Wattenscheider Hellweg um dort angekommen noch ein Blick in die Pilgerkapelle St. Bartholomäus geworfen. Dieses kleine, unscheinbare Gebäude liegt am Jakobsweg und erzählt ein lange Geschichte. Nun wurde es jedoch mal endgültig Zeit für einen Kaffee und ich machte mich auf zum Blumenparadies Schley von dem ich wusste, dass es einen Bäcker beherbergt. „Feiertags bis 15:00 Uhr geöffnet“, stand auf dem kleinen Schild am Eingang und es hieß weiter suchen. „Im neuen REWE am Hellweg war doch Malzer,“ dachte ich mir, „und der hat doch da auch sonntags offen“. Also nichts wie hin und tatsächlich öffneten sich die Schiebetüren, einem heißen Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen stand nun nichts mehr im Wege.

So langsam ging es dem Abend entgegen und ich sollte mich so langsam wieder in Richtung aktueller Wohnung wenden, oder mir einen Punkt suchen von dem ich dann auch beizeiten mit „Öffentlichen“ einigermaßen nach Hause käme. Ich entschloss zu laufen und bog gegenüber dem „Alten Höntroper Brauhaus“ wieder in die Felder ein. Mit einem weiten Blick über Wattenscheid schlängelt sich der Weg, durch eine kleine Ansiedlung mit einigen prachtvollen Häusern wieder Richtung zuhause. Mitten durch die Kleingartenanlage Morgensonne erreicht man wieder die Berliner Straße über die es dann bis zur Einmündung meiner Straße. Ein schöner langer Rundweg mit viel Einblick, und viel Ausblick in und um das „alte Wattenscheid“.

Autor:

Uwe Vogt aus Wattenscheid

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