Steve und Bindi - Ankunft der Wasserdrachen im Tierpark
Kleine Wasserdrachen erobern nicht nur Gewässer und Dschungelpflanzen sondern auch die Herzen von Tierpflegern und Tierpark-Besuchern: Eine neue Waranart, die Mertens-Wasserwarane, haben ihr Terrarium im Tierpark Bochum bezogen.
Die eleganten Echsen „Steve“ und „Bindi“ haben sich bereits gut im Tierpark Bochum eingelebt. Das Pärchen stammt aus einer privaten Haltung und findet nun im naturnah gestalteten Terrarium ausreichend Platz, Abwechslung und einen tiergerechten Lebensraum. Besonders wichtig ist der darin eingelassene Teich, der den Tieren das Schwimmen ermöglicht. „Steve“ und „Bindi“ sind erst drei Jahre jung und mit einer Länge von rund 40cm noch längest nicht ausgewachsen. Trotzdem sind die beiden meist gut zu sehen, da vor allem das Weibchen „Bindi“ bereits ihren Lieblingsplatz auf einem Ast nahe der Wasseroberfläche gefunden hat und dort gut zu beobachten ist.
Ausgewachsene Mertens Wasserwarane können eine Länge von über einem Meter erreichen. Aufgrund der Großzügigkeit der Anlage ist das jedoch kein Problem. Dominik Töller, der zuständige Tierpfleger, schwelgt in Zukunftsfantasien: „Auch der Ausbau des Pärchens zu einer Haremsgruppe wäre bei diesem Platzangebot denkbar. So könnten hier in Zukunft bis zu vier der faszinierenden Echsen Platz finden.“
Mertens-Wasserwarane sind in Australien heimisch. Ihr Vorkommen ist an Gewässer wie Flüsse und Seen gebunden. Ihre Nasenlöcher sind nach oben verlagert, sodass sie während des Schwimmens über der Wasseroberfläche liegen. Der Antrieb für das Schwimmen wird durch den seitlich abgeflachten Ruderschwanz ermöglicht. Wie alle Warane sind auch die Mertens-Wasserwarane tagaktiv. Nachts schlafen sie meist in ihren Bauten nahe der Wasserstelle, die ihnen tagsüber auch als Zuflucht dienen. Bei der Wahl ihrer Beute sind Mertens-Wasserwarane nicht wählerisch, dies können Krebstiere, Fische, Spinnen und Insekten, Frösche, Eier, Vögel und kleine Säuger sein. Die Paarung findet während der Regenzeit statt, nachdem die Männchen um die Weibchen gekämpft haben. In der frühen Trockenzeit legen die Weibchen dann bis zu 14 Eier. Die Jungtiere schlüpfen während des Höhepunkts der nächsten Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot am größten ist.
Mertens-Wasserwarane sind in ihrer Heimat durch dort angesiedelte Agakröten gefährdet. Versuchen Sie diese zu fressen, sterben sie häufig aufgrund der Hautgifte, die diese Kröten absondern.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
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