Die tierische Inventur - 4332 Lebewesen in 333 Arten!

Flamingo- „Küken“ Horst-Kevin ist schon ein laufender Meter. | Foto: Tierpark Bochum
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  • Flamingo- „Küken“ Horst-Kevin ist schon ein laufender Meter.
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In Supermärkten werden jetzt Inventurhelfer gesucht, im Tierpark Bochum rückte das gesamte Tierpfleger-Team mit Zählbrett, Maßband und waage ausgerüstet an, um den Tierbestand des Ruhrgebietszoos genauestens zu dokumentieren. Nach mehrtägiger Zählung steht fest: In dem Areal an der Klinikstraße unmittelbar neben dem Stadtpark Bochum leben 4.332 Tiere in insgesamt 333 Arten!

Sie wurden gezählt, gewogen und gemessen: 110 Säugetiere, 219 Vögel, 130 Reptilien, 20 Amphibien, über 2.700 Süß- und Meerwasserfische sowie über 1.000 weitere Individuen der Krebs, - Nessel-, Gliedertiere, etc. Auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern Besucher des Tierparks einen der artenreichsten Zoos in Nordrhein Westfalen erleben, der die faszinierende Biodiversität unseres Planeten widerspiegelt. Um die Vielzahl an exotischen Bewohnern aus aller Welt fachgerecht zu erfassen, wird jedes Jahr eine sorgfältige Inventur durchgeführt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Innerhalb des letzten Jahres ist der Tierbestand um rund 800 Tiere auf insgesamt 4.332 Tierpark-Bewohner gewachsen!

Seehund-Olé kam
pünktlich zur Zählung

Pünktlich zur großen Zählung traf der neuste Bewohner ein. Seit 28. Dezember gehört das sechs Monate alte Seehund-Männchen „Ole“ zum festen Tierbestand. . Auch die Mitbewohner der Seehunde, eine Gruppe von 13 Humboldt-Pinguinen, traten zum Durchzählen an. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Jungtier vermessen. „Paul“ schlüpfte im März 2015 aus dem Ei und wurde per Hand von den Tierpflegern aufgezogen. Mittlerweile ist „Paul“ fast ein Jahr alt und bereits ein ausgewachsener Pinguin. Nur das fehlende schwarze Brustband unterscheidet ihn noch von seinen „erwachsenen“ Artgenossen.
Der Tierpark durfte sich 2015 über zahlreiche Nachzuchten freuen und diese auf seiner Inventurliste verzeichnen. So natürlich auch Jungvogel „Horst-Kevin“! Die Vermessung ergab: „Horst-Kevin“ hat bereits eine Körpergröße von knapp 1 m. Alleine seine Beine messen 40 cm. Doch nicht alle Tiere ließen sich so leicht zählen und vermessen wie Seehund, Pinguin, Flamingo und Co. Für die Pfleger des Aquarien- und Terrarienhauses war die Inventur wieder ein wahres Geduldspiel! „Zum Zählen der vielen Anemonen und Schwämme im großen Riffbecken geht es für uns mit einem Schreibbrett und Unterwasserstift auf Tauchstation“, erklärt Revierleiter Dominik Töller und fährt fort: „Noch komplizierter wird es bei dem Fischschwarm der 200 Neons! Daher ist es wichtig, dass wir jeden Zu- und Abgang von Tieren tagesaktuell dokumentieren, um gewisse Orientierungswerte zu haben.“

Inventur als Abgleich mit
Jahresaufzeichnungen

Die Inventurliste vergleichen die Zoomitarbeiter schließlich mit ihren Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger in den jeweiligen Bestandsbüchern schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist. Die ermittelten Zahlen werden von dem Abteilungsleiter der Zoologie digitalisiert. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird schließlich mit den Computerdaten verglichen. Jedes Tier wird damit „aktenkundig“.

Ein modernes
Tiermanagement

Die vollständige Tierbestandsliste wird an verschiedene übergeordnete Aufsichtsbehörden wie Umweltamt und Veterinäramt weitergeleitet. Regelmäßige Tierinventuren stellen ein Instrument im modernen Tiermanagement eines wissenschaftlich geführten Zoos dar. Dies gilt nicht nur für die Pflege des Tierbestandes, sondern bildet auch die Basis für die Zusammenstellung zukünftiger Zuchtgruppen und für die Beteiligung an europaweiten Arterhaltungsprogrammen.HC

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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