Aquarium im Bochumer Tierpark Teil 2
Lebensgemeinschaft Korallenriff
Ohne die Lebensgemeinschaft zwischen den Korallenpolypen und den Algen wäre es nicht möglich, derart imponierende unterseeische Bauwerke zu schaffen, wie es die Korallenriffe sind. Die Ansprüche der Steinkorallen an ihre Umwelt sind hoch: sie brauchen extrem sauberes, nährstoffarmes Wasser, ausreichend Licht für die Photosynthese, gute Strömungsverhältnisse, optimal eingestellten pH-Wert, ausreichende Mengen an Kohlendioxid, Kalziumionen, Hydrogencarbonat, Spurenelemente in geringen Mengen und vieles mehr. Bei der Haltung von Steinkorallen gemeinsam mit Korallenfischen muss auch beachtet werden, dass viele Fische Nesseltiere fressen; einige haben sich hierbei sogar auf spezielle Arten als Hauptnahrung eingestellt. Große Arten können die zarten Polypen der Steinkorallen mechanisch schädigen oder durch die permanente Störung verhindern, dass sich die Polypen öffnen. Inzwischen ist es nicht nur möglich, Steinkorallen durch Fragmente der Korallenstöcke zu vermehren, sondern bei sehr vielen Arten gelingt inzwischen auch die künstliche Aufzucht von Korallenlarven nach der sexuellen Fortpflanzung.
Letzteres ist insbesondere für die Versorgung des internationalen Aquaristik-Marktes von Bedeutung, denn die Zucht der Steinkorallen entlastet das gefährdete Ökosystem Korallenriff. In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, dass sämtliche Steinkorallen dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterliegen und somit strenge Regelungen hinsichtlich des An- und Verkaufs vorliegen. Vergesellschaftet mit Scheiben- und Krustenanemonen, Hornkorallen, verschiedenen Korallenfischarten (z.B. Riffbarschen, Doktorfischen, Korallenwächtern) sowie Wirbellosen wie Schnecken, Muscheln, Seeigeln, Seegurken und Krebsen lassen im 19.000 Liter fassenden Meerwasser-Achteckbecken im Tierpark + Fossilium Bochum zahlreiche verschiedene Steinkorallenarten die Schönheit eines Korallenriffs erahnen.
Autor:Dieter Oelmann aus Wattenscheid |
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