Zum 65. Geburtstag von Michael Starcke: Winzige leuchtende Punkte
Er schreibt seit über dreißig Jahren auf konstant hohem Niveau. Vor allem Gedichte. Pünktlich zu Michael Starckes 65. Geburtstag am 19. Dezember ist ein neuer Lyrikband mit dem Titel „von oben winzige Punkte“ erschienen.
Und wieder widmet sich der gebürtige Erfurter, der seit vielen Jahren in Bochum lebt und lange Zeit in Wattenscheid als Apotheker beruflich tätig war, den vermeintlich banalen Dingen des Alltags - den Jahreszeiten, dem Wetter und der Vergänglichkeit.
Beeindruckend ist nach wie vor Starckes einfache und doch so pointierte Sprache, mit der er subjektive Gefühle und visuelle Eindrücke mit großer Präzision zu Papier bringt. Da heißt es u.a. „manchmal kehre ich heim/hinter eine tür,/die ich nicht schließen kann,/in Wände,/die nackt sind und kahl/vor dem aufriss.
Immer noch trifft zu, was ich im Vorwort seines vor zehn Jahren erschienenen Bandes „Mit dem Rücken zum Meer“ geschrieben habe: „Michael Starckes Gedichte sind wie wir - mal melancholisch, mal heiter, mal skeptisch, mal hoffnungsvoll. Seine Lyrik liefert keine Chronik der ,großen Ereignisse‘; es sind Momentaufnahmen auf dem schmalen Grat zwischen privaten Empfindungen und gesellschaftlichen Einflüssen, die auf den Leser wie ein Barometer der Gefühlswelt wirken.“
Vor allem hat sich Michael Starcke seit mehr als drei Jahrzehnten hartnäckig den literarischen Moden widersetzt und sich abseits des Mainstreams eine poetische Nische bewahrt. Kürzlich wurde eines seiner Gedichte unter insgesamt 1000 Einsendungen ausgewählt und mit dem „Lyrischen Lorbeer“ ausgezeichnet.
In diesem Sinne darf man aus doppeltem Grund gratulieren und eine weiterhin ungebrochene dichterische Kreativität wünschen.
Michael Starcke: Von oben winzige Punkte. Gedichte. Früher Vogel Verlag, 69 Seiten, 15 Euro.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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