Weiter geht's: Ein Platz für den Spatz!
Spatzen sind auch in Wattenscheid und Bochum selten geworden. Doch das soll sich ändern:
Den einst sogar als Plage nachgestellten „Allerweltsvögeln“ gehören heute wieder Sympathien. Die Biologische Station (BS)fördert Spatzen und andere frei lebende Tiere in der Stadt seit Jahren. Nun soll den Spatzen und damit einer lebendigen Natur hier vor unserer Haustür mit speziellen Nistkästen „unter die Flügel gegriffen“ werden. Deshalb startete die Biologische Station im April einen Aufruf : Die Bürger können für einen subventionierten Preis von 15 Euro einen reihen-Nistkasten für Spatzen erwerben. Bio-Stationschef Jürgen Heuser: „Der erste Aufruf war schon ein großer Erfolg. Allein aus Wattenscheid sind rund 50 Bestellungen eingegangen. Die Produktion der ersten Serie ist angelaufen. Die Aktion soll aber mit einer zweiten Serie fortgesetzt werden
Jürgen Heuser, Leiter der Biologischen Station: „Wir sollten nicht allein den Meisen helfen. Auch alle andern Vögel und Tiere, auch und vor allem die Stadtspatzen, können Unterstützung gebrauchen und erfreuen die Menschen hier in der Stadt.“ Der Leiter der Biologischen Station hofft auf viele Bochumer Bürger, die sich in die Bestellliste des Institutes eintragen und Spatzenfreunde werden: Telefon: 0 23 23/ 5 55 41 oder www.biostation-ruhr-ost.de. Die Kästen können nach Lieferung der Sammelbestellung abgeholt werden.
Der Leiter der Biologischen Station hofft weiterhin auf viele Spatzenfreunde, die sich in die Bestellliste des Institutes eintragen:
Auch freut sich die Biologische Station über Spatzenkasten-Spenden eifriger Hobbybastler: Ein NABU-Bauplan kann bei der Station angefordert oder aus dem Internet herunter geladen werden: www.biostation-ruhr-ost.de
Zugleich beginnt die Biologische Station eine Erhebung der Spatzen-Niststandorte. Hier sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, in den kommenden Jahren Spatzennest-Sichtungen zu melden. „Die Nester befinden sich recht hoch am Haus, gern unter Dachpfannen oder in einer Öffnung des Gemäuers. Das Nest selbst ist zumeist also nicht zu beobachten, aber das stetige Ein- und Ausfliegen der Alttiere schon“, erläutert Heuser. Nistkästen sind bei unseren modernen Gebäuden sinnvoll, da dort mittlerweile die typischen Nischen und Hohlräume der Altbauten fehlen.
Spatzen-Koloniekästen kommen dem sozialen Verhalten dieser geselligen Tiere besonders entgegen. Die Weibchen legen bereits im April 5-6 Eier. Nach knapp 2 Wochen schlüpfen die Jungen, werden dann aber nicht mit dem Futter der Alttiere - Sämereien und Körner- gefüttert, sondern mit eiweißhaltiger tierischer Kost: Maden, Raupen, Blattläuse. Je nach Jahreswitterung und Nahrungsangebot folgen maximal zwei bis drei weitere Bruten. Eine Nistkastenreinigung durch den Menschen macht am meisten nach der Brutsaison im Herbst oder Winter Sinn.
Noch ein Hinweis: Spatzen sind sehr aufmerksame und scheue Vögel. Sie nehmen einen aufgehängten Nistkasten nicht sofort an, sondern beobachten ihn lange Zeit bis sie absolut sicher sind, dass ihnen in der Nähe des Kastens keine Gefahr droht, beziehen sie ihn als neue Wohnung.
Autor:Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.