Stadt Bochum - Stadtarchiv : Wattenscheider Meldekarte von August Abendroth
„Schaufenster Stadtgeschichte“: Wattenscheider Meldekarte von August Abendroth
„Schaufenster Stadtgeschichte“: Wattenscheider Meldekarte von August Abendroth
Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.
Diesmal geht es um die Wattenscheider Meldekarte von August Abendroth:
Im Bestand des Bochumer Stadtarchivs befindet sich im Magazin der Personenstandsunterlagen ein vor ein paar Jahren wieder aufgetauchter kleiner „Schatz“: Ein Teil – nämlich die Anfangs-Buchstaben A bis L – der historischen Wattenscheider Meldekartei aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Ob die andere Hälfte der Meldekartei zerstört wurde oder aus anderen Gründen nicht überliefert worden ist, kann heute leider nicht mehr herausgefunden werden.
Die Meldepflicht für den Zu- und Wegzug von Personen hat ihren Ursprung in fremdenpolizeilichen Vorschriften des 19. Jahrhunderts. Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes 1867 entwickelte sich die Meldepflicht zum Nachweis über Aufenthaltsort und -dauer einer Person, wie wir sie bis heute kennen. Die hier präsentierte Meldekarte ist die von August Abendroth. Aus dieser geht hervor, dass er in Wattenscheid einige Male verzogen ist, im Jahre 1918 seine Zeit beim Militär verbracht hat und von dort wieder nach Wattenscheid gezogen und ebenda verstorben ist. Aus den Meldekarten gehen interessante Informationen hervor, die sonst nur schwerlich oder gar nicht herauszufinden wären.
Da die Meldekarten komplett durcheinander waren, hat eine Mitarbeiterin des Stadtarchivs in mühsamer Sortierarbeit vor ein paar Jahren alle Karten alphabetisch sortiert. Seitdem sind sie für den internen Gebrauch wie der Beantwortung von Anfragen und Recherchen nutzbar, können aber aus konservatorischen Gründen nicht im Lesesaal persönlich eingesehen werden. Die Bochumer Meldekartei aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist komplett Opfer der Bombeneinwirkung aus dem 2. Weltkrieg geworden.
(1. Februar 2021)
Quelle: Stadt Bochum, Stadtarchiv
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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