Ein Amt auf Abwegen - Turbulente Herbstkomödie im Eppendorfer Thorpe-Theater

Es ist wieder Theater im Dorf: Die Museumsscheune an der Engelsburger Straße wurde für sieben Vorstellungen der Herbstkomödie „Ein Amt auf Abwegen“ mit Bühne, Vorhang, Teppich und Bestuhlung bestückt. Und nach monatelangen Montagsproben können die engagierten Laiendarstellers des Thorpe-Theaters endlich wieder zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt.

Im Vorzimmer des eigenwilligen Bürgermeisters spielt dieser turbulente Dreiakter nach der Lustspielvorlage von Arno Boas. Links die Eingangstür, rechts die Verbindung zum Chef-Büro und als dritte Bühnenöffnung ein Schrank, der manchem Verwaltungs-Akt eine andere Bedeutung gibt. Und zwölf Darsteller, die für reichlich Abwechslung sorgen und für pointierte Dialoge und Situationen gut aufgelegt sind.

Mit Katja Ebsteins „Theater“ beginnt der rund zweieinhalbstündige, aber kurzweilige Abend inklusive zweier Pausen zwischen den Akten zum Erfrischungen und Verweilen unter dem Zelt auf dem Museumshof. Dieter Mußmacher spricht in launig-informativer Art eine kurze Einleitung, dann übernimmt die Bürokratie die Regie, die oft mehr mit sich als mit den lästigen Besuchern beschäftigt ist. Doch in der Verwaltung der kleinen Gemeinde soll es nun aber ganz modern zugehen. Da gibt es plötzlich den Bürger als „Kunden“, Happenings statt Sitzungen, Events, eine Task Force am sächsisch beinflussten Bauhof und auch einen Bottom-up-Ansatz. Denn schließlich will man mit Kundenfreundlichkeit und Dienstleistungsdenken dem Bürgermeister die Wiederwahl sichern und zudem sogar „Die bürgerfreundlichste Kommune Deutschlands“ werden...

„Wenn die Besucher ihre Sorgen des Alltags vergessen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, haben wir unser Ziel erreicht“, betont Dieter Mußmacher die künstlerischen Ambitionen des seit 21 Jahren aktiven Ensembles. In der aktuellen Herbstkomödie passen Anspruch und Realität hervorragend.

 Darsteller in der diesjährigen Herbstkomödie sind Wolfgang Schulz, Konstanze Fork-Thutwol, Hans-Peter Reichert, Marion Vetterkind, Sebastian Kipf, Heinz David, Christa Vetterkind, Hagen Trapp, Iris Malinowski, Gisela David und Renate Wisniewski.
 Hinter den Kulissen arbeiten Hanne Tonnies (Souffleuse), Monika Mußmacher (Maske), Renate Wapelhorst (Requisite), Alfred Kipf und Jochen Fuhrmann-Randau (Technik) unter der Regie von Dieter Mußmacher.