Effata-Chor: Zum 15. Geburtstag ein Festkonzert

Vor 15 Jahren gründete sich in der Höntroper Gemeinde St. Maria Magdalena ein Chor mit dem Ziel, neue geistliche Lieder zu interpretieren.

Gründungsmitglied Felizitas Steinhoff erläutert ihre persönliche Motivation: „Seit meiner jüngsten Kindheit habe ich in St. Maria Magdalena musiziert und gesungen. Erst im Orff-Kreis, dann im Kinder- und Jugendchor und hinterher in unterschiedlichen Bands. Die Freundschaften, die sich aus der gemeinsamen Musik ergaben, blieben, trotz wechselnder Lebensumstände durch Beruf und Familie weiterhin bestehen. So war es eine logische Fortführung für meinen Mann und mich in St. Maria Magdalena wieder musikalisch gestalten zu wollen. Die Geburtsstunde des Effata-Chores war ein sonntägliches gemütliches Kaffeetrinken mit fünf Freunden an meinem Wohnzimmertisch. Wir wollten gemeinsam ‚andere Lieder‘ singen, da wir alle auch musikalisch geprägt waren aus früheren Jahren, von den damals als total revolutionär geltenden Jugendmessen. Dort hielt Musik von Peter Janssens, von der Gruppe ‚Kontakte‘ und anderen Einzug, die plötzlich auch etwas mit ‚unserer‘ Musik des Alltags zu tun hatte.“ Zu den bekannten Komponisten für `Neues Geistliches Lied´ (NGL) gehören Peter Janssens, Gregor Linßen, die Gruppe „Ruhama“ oder „Habakuk“, die auch schon Eingang in evangelische und katholische Gesangbücher erhalten haben. Meist in einem Arrangement für die Begleitung mit der Orgel. Schlagzeug und E-Gitarre gehören für viele Gemeinden nicht zur gewünschten oder gar gewohnten Ausstattung der Kirchenmusik. Und doch fühlt sich ein Großteil der Gemeindemitglieder gerade bei diesen Instrumenten im Alltag zu Hause. Der Chor, der heute rund 30 Aktive zählt, gründete sich und gab sich den Namen „Effata“.

Effata stammt aus der aramäischen Sprache. Im siebten Kapitel des Markusevangeliums sagt Jesus zu einem Taubstummen „Effata – öffne Dich“ und fortan kann der Angesprochene hören und sprechen. Dieser Titel ist für den Chor Programm, wie sein Leiter Thomas Krause erläutert: „Beim Singen öffnet man nicht nur seinen Mund, sondern im optimalen Fall auch sein Herz. Wir sind begeistert von der Musik und den Texten, die wir interpretieren und legen in die Werke unser Herzblut“. Der Chor gestaltet besondere Festgottesdienste im Kirchenjahr und führt mit großem Erfolg abendfüllende Projekte auf.

Schon 2002 gab es mit „Body and Soul“ das erste Großprojekt, 2007 folgte „Felsenfest“, 2009 die Interpretation des Singspiels „Hoffnungsland“ und zuletzt 2012 „Auf dem Weg nach Santiago“. Die Musikauswahl nimmt der Chor gemeinschaftlich vor. Dabei kommt dem Chor seine Vielfalt zu Gute. Literatur wird vorgestellt, bei Proben ausprobiert und nach Kombinationsmöglichkeiten bewertet. Dass Thomas Krause als gefragter Musiker, Komponist, Lehrer und Dirigent passende Arrangements und musikalisches Know-How liefern kann, ist mehr als hilfreich. „Auf Thomas ist nicht nur menschlich Verlass, er bringt sich mit all seiner Erfahrung ein, die er in den unterschiedlichsten Genres und Ensembles erworben hat“, sagt Felizitas Steinhoff. Und Thomas Krause ist dankbar für die Bereitschaft des Chores: „Alle eint die Lust am gemeinsamen Musizieren. Dadurch ist der Chor nicht festgelegt in Repertoire und Ausdruck. Diese musikalische Freiheit zu unterstützen und zu festigen bereitet mir große Freude.“

Zum 15. Geburtstag unter dem Motto „Ein Chor auf dem Weg“ lädt „Effata“ am Sonntag (17.) in die Kirche St. Maria Magdalena am Wattenscheider Hellweg ein. Der Eintritt ist frei, Einlass ist ab 16.30 Uhr, das Konzert beginnt um 17 Uhr. „Wir nehmen unsere Gemeinde gesanglich mit auf den Weg und sind gerne Teil dieser offenen, toleranten, starken und innovativen christlichen Gemeinde“, erklärt Thomas Krause. Musikalisch ergänzt wird der Chor durch eine Projektband, geistliche Impulse gibt wie immer Stadtdechant Pastor Dietmar Schmidt.