Ausverkauf: Propstei-Gemeinde will sich von ihrer Widume trennen
Die katholische Pfarrei St. Gertrud von Brabant beabsichtigt, das historische Pfarrhaus „Widume“ in der Straße An der Papenburg 25 zu verkaufen.
Das um 1800 entstandene Fachwerkgebäude wurde vor zwei Jahrhunderten noch als „landwirtschaftliche Nebenerwerbsstelle“ mit Stallungen errichtet.
Denn die damaligen Pfarrer mussten für ihre Ernährung auch Ackerbau und Viehzucht betreiben.
Im Jahr 2002 wurde die Widume total entkernt. Nur noch das intakte Fachwerk blieb stehen.
Dann erfolgte die aufwendige Restaurierung ,und das Gebäude wurde nach modernen bautechnischen Standards ausgestattet.
Das Haus umfasst zwei Stockwerke und ein ausgebautes Dachgeschoss. Im Erdgeschoss ist derzeit die Kath. Pfarrbücherei untergebracht, für die allerdings Ausweichräume zur Verfügung stehen. Die Widume ist darüber hinaus gemischt durch Büroräume und Wohnungen nutzbar.
Grund für den Verkauf ist die finanzielle Situation der Pfarrei. „Mir ist bewusst, dass die Widume für viele Wattenscheider eine besondere Bedeutung hat“, so Propst Werner Plantzen.
„Allerdings sind wir heute nicht mehr in der Lage, allein aus historischen Gründen weit über unseren Bedarf hinaus Gebäude im Bestand zu halten.“
Mit dem Verkauf setzt die Pfarrei ihr Bestreben fort, in Zeiten rückläufiger Katholikenzahlen und dementsprechend sinkender Kirchensteuereinnahmen ihre Kräfte zu konzentrieren. „Es ist nicht unser Ziel, dass wir irgendwann nur noch als Immobilienverwalter statt als Seelsorger wahrgenommen werden“, so Plantzen.
Autor:Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid |
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