27.04. Tag des Morsecodes
Morsetelegraphie im Amateurfunk, ist das Kunst oder kann das weg?
Es gibt viele kuriose Feiertage auf dieser Welt. Jedes Jahr am 27. April findet der Tag des Morsecodes zu Ehren des Erfinders Samuel Finley Breese Morse in den USA statt.
Der Amateurfunk bietet viele Facetten aber die wohl älteste Art zu funken ist die Morsetelegraphie.
Jeder kennt doch die Spielfilme im Fernsehen, in denen die Gefangenen im Gefängnis über Klopfzeichen kommunizieren. Auch das ist eine Art von Morsetelegraphie.
Aber nun die Frage, was ist Morsetelegrafie und ist das noch „on Vogue“?
Unser Funkfreund Ralf Hüsken (DL4YR) hat dazu nachfolgenden Bericht verfasst:
Die Morsetelegrafie fand 1837 den Ursprung durch ihren Erfinder Samuel F.B. Morse.
Durch sie konnten Buchstaben, Zeichen und Ziffern unter zugrunde legen eines bestimmten Morse-Codes schnell übertragen werden.
Dadurch fand die Telegrafie rasch ihren Siegeszug durch die Möglichkeit dieser Übermittlung, welche interkontinental abgewickelt werden konnte. Später dann auch drahtlos über Funk.
Diese drahtlose Technik machten sich schnell die Schifffahrt, militärische Einrichtungen, die Eisenbahn sowie weitere kommerzielle Dienste zugute.
Aus den kommerziellen Funkdiensten ist sie heutzutage durch modernere Technologien weitestgehend verdrängt bzw. abgelöst worden. Vereinzelt ist sie aber noch in der Schifffahrt vorhanden und anzutreffen.
Heutzutage hat die Telegrafie eigentlich nur noch im Amateurfunk einen ziemlich hohen Stellenwert und wird dort auch noch rege praktiziert. Dort wird sie als Betriebsart auch kurz CW (engl. continous wave) genannt.
Im Katastrophenfall kann man mit einem einfachen Sender, einer Batterie sowie einem Stück Draht somit via Morsetelegrafie kommunizieren. Damit obliegt dem Funkamateur ein besonderes Privileg, welches weltweit in den verschiedensten Ländern auch eine recht hohe Lobby hat, dieses z.B. in den USA. Denn im Fall von Naturkatastrophen werden dort Notfunkbrücken via Amateurfunk mitunter auch unter Mitwirkung von CW aufgebaut.
Dieses erfordert technische- sowie auch Morsekenntnisse, welche sich durch Ablegung einer Amateurfunkprüfung nachweisen lassen. In der damaligen Zeit war das Erlernen und Beherrschen des Morsecodes die Zugangsvoraussetzung zum Funkbetrieb auf der kurzen Welle. Diese Hürde ist aber schon mehrere Jahre nicht mehr Voraussetzung zur Erlangung der „höchsten“ Amateurfunkgenehmigungsklasse.
Im Amateurfunk spricht man bei CW auch von Zweiwegverbindungen, welche sich die Funkamateure durch eine sog. QSL- Karte auch gerne bestätigen lassen.
Darauf enthalten sind z.B. die Signalstärken bei Sendung und Empfang der Gegenstation, Datum Uhrzeit sowie technische Beschreibungen der jeweiligen Funkstation. Aber auch kurze Grüße werden über diese Karten gerne übermittelt.
Im Amateurfunk gibt es sehr viele Spielarten was die Telegrafie betrifft. Es finden beispielsweise regelmäßig Wettbewerbe (Conteste) in CW statt und auch die Schnelltelegrafisten machen es sich zum Sport möglichst schnell die Morsezeichen zu lesen und zu geben. Hier gibt es Clubs wie zum Beispiel den HSC oder den VHSC (High Speed Club bzw. Very High Speed Club).
Auch finden Weltmeisterschaften in der Schnelltelegrafie statt, in denen das deutsche Team bereits auch schon zahlreiche Erfolge verbuchen konnte.
Die Telegrafie ist eine sehr schmalbandige Betriebsart, so dass mit geringem Aufwand und kleiner Sendeleistungen weltweite Verbindungen möglich sind.
Jetzt fragt sich wohl ein mancher, wozu braucht man das, oder betreibt man das noch im Zeitalter von WhatsApp, und anderen diversen Messengern?
Diese Frage stell sich aber wohl bei fast jedem Hobby... Wozu läuft man Marathon, sammelt Briefmarken, oder spielt Golf?
Diese Frage lässt sich auch auf die Telegrafie bezogen ganz einfach beantworten.
Weil es Spaß macht!!!
Somit ist die Morsetelegraphie wirklich eine Kunst und beliebter denn je….
Ralf Hüsken DL4YR
--------------------------
Der DARC Ortsverband Voerde, gegründet 1989, unterstützt und begleitet auch bei der Ausbildung zur Amateurfunklizenz. Bei Interesse steht Ihnen Uwe Rybienski (DL1YTT) gerne zur Verfügung.
Kontakt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im DARC e. V., Ortsverband Voerde:
Uwe Rybienski – Müssenweg 21 – 46562 Voerde-Tel. 0171-7451550 dl1ytt@darc.de
--------------------------
Der DARC e.V. ist der größte Verband von Funkamateuren in Deutschland und die drittgrößte Amateurfunkvereinigung weltweit. Mit knapp 34.000 Mitgliedern vertritt der DARC die Interessen der über 65.000 Funkamateure in ganz Deutschland und engagiert sich bei der Förderung des Amateurfunks auf allen Ebenen – auch international als Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU).
Autor:Uwe Rybienski aus Voerde (Niederrhein) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.