Sponsorenlauf beim Gymnasium Voerde
30.000 Euro-Spende übergeben
Nach dem großen Sponsorenlauf beim Gymnasium Voerde für die Menschen aus und in der Ukraine wurden die gesammelten Spenden jetzt an drei ausgewählte Hilfsorganisationen übergeben.
Die Idee zum Sponsorenlauf hatten die Schülerinnen Annabell Kolodziej, Frieda Wibbelhoff, Selena D‘Agostino und Merit Flohr schon im März kurz nach dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine. Zusammen mit ihrer Klasse 8a und Sportlehrer Markus Balthaus stellten sie ihn innerhalb weniger Wochen auf die Beine. Insgesamt sind bei dem Sponsorenlauf über 34.000 Euro eingesammelt worden, die nun in gute Hände übergeben wurden. Für die Spendenübergabe nahmen sich Tobias Modrzejewski (Gänseblümchen e.V.), Peter Janssen (I.S.A.R. Germany) sowie Bettina Böhmer und Hanna Schmitten (UNICEF) Zeit und berichteten von ihrer wertvollen Arbeit.
Teil des Geldes geht auch ans Gymnasium
Ein Teil der Einnahmen aus dem Sponsorenlauf verbleibt aber auch am Gymnasium Voerde. Zur Zeit lernen hier über 20 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine vor allem Deutsch. Mit der Zeit sollen sie nach und nach in Regelklassen integriert werden. Mit den Sponsorengeldern werden die Unterrichtsmaterialien für die Schüler und ihr Mittagessen finanziert. Den Deutschunterricht erteilen zum Teil Lehrkräfte des GV sowie bereits pensionierte Lehrkräfte ehrenamtlich. Aber auch einige Honorarkräfte, darunter ehemalige Schülerinnen des GV, werden von den Sponsorengeldern bezahlt.
Die Spenden gehen an:
Gänseblümchen e.V. engagiert sich seit 2007 für an Krebs erkrankte Kinder und ihre Familien. Mithilfe von Spendengeldern unterstützt der Verein in Zusammenarbeit mit renommierten Ärzten und Wissenschaftlern Projekte der Krebsforschung. Ein zentraler Punkt sind außerdem Kinder-und Familienfreizeiten, die neuen Mut machen und Lebensfreude schenken sollen. Für diese Arbeit erhält der Verein seit Jahren auch einen Teil der Einnahmen aus dem Adventsbasar des GV. Auch für kranke Kinder aus der Ukraine und ihre Familien ist der Verein jetzt aktiv geworden. So sammelt der Verein Spenden, um die Behandlung und Medikamente für Kinder zu finanzieren, die in der Uniklinik Essen gegen Krebs behandelt werden, weil es in ihrer Heimat nicht mehr möglich ist. Außerdem wird Geld für die Unterbringung der Familien benötigt. Im Sinne der Ursprungsidee des Vereins organisiert er aber auch Erholungsfahrten und Tagesausflüge für die Familien der erkrankten Kinder. 13 ukrainische Familien fahren demnächst mit der Unterstützung von Spendengeldern in den Movie Park nach Bottrop. Für den Ausflug sucht der Verein auch noch einen Dolmetscher, der die Fahrt begleiten kann. Wer ukrainisch oder russisch spricht und helfen möchte, darf sich gern melden. Für die Unterstützung seiner wertvollen Arbeit erhält der Verein 5.000 Euro aus den Einnahmen des Sponsorenlaufs am GV.
Der Name I.S.A.R. steht für „International Search-and-Rescue“ und ist ein Zusammenschluss aus Spezialisten verschiedener Hilfsorganisationen und dem Bundesverband Rettungshunde e.V.. Der Verein wurde 2003 in Duisburg gegründet und kommt weltweit zum Einsatz. Seine Aufgabe ist es, internationale Hilfe u.a. nach Naturkatastrophen, Unglücksfällen und bei humanitären Katastrophen zu leisten. Dazu gehört zum Beispiel die Suche und Rettung von Erdbebenopfern. Dafür werden Rettungshundeteams und mit modernster Technik ausgestattete Bergungsspezialisten eingesetzt. In der Ukraine engagiert sich I.S.A.R. u.a. durch die Entsendung von Hilfsgütern. Neben warmer Kleidung und Lebensmitteln werden insbesondere Medikamente, medizinische Ausrüstung und Verbandmaterial benötigt. Parallel werden auch Power Banks, Ladegeräte und weitere technische Infrastruktur gesammelt, um Schutzsuchenden an der polnischen Grenze die Kommunikation mit Freunden und Verwandten zu ermöglichen. Die 10.000 Euro, die die Organisation vom Gymnasium Voerde gespendet bekommt, sollen eingesetzt werden für die Unterstützung mehrerer Kinderkrankenhäuser in der Ukraine. In einem Krankenhaus in der Nähe von Lwiw sind beispielsweise die Medikamente in der Kinderkrebsstation ausgegangen, die in Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen nun schnell besorgt werden sollen, berichtet Peter Janssen.
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Es unterstützt in ca. 190 Staaten Kinder und Mütter in den Bereichen Gesundheit, Hygiene, Ernährung sowie Bildung und leistet humanitäre Hilfe in Notsituationen. Außerdem betreibt es auf politischer Ebene Lobbying, so etwa gegen den Einsatz von Kindersoldaten oder für den Schutz von Flüchtlingen. Die Organisation tritt weltweit für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ein. In den Nachbarländern der Ukraine baut UNICEF zur Zeit sogenannte „Blue Dot“-Anlaufstellen auf, die den geflüchteten Familien eine erste Notversorgung bieten. Die Familien erhalten in den Zentren wichtige Informationen. Mütter und Kinder haben hier einen geschützten Raum, beispielsweise zum Stillen. Die „Blue Dots“ helfen auch dabei, unbegleitete und von ihren Eltern getrennte Kinder zu identifizieren und ihren Schutz zu gewährleisten. Derzeit werden 26 „Blue Dots“ in Polen, Moldau, Rumänien, Belarus, Ungarn und der Slowakei errichtet. Jedes Zentrum kann 3.000 bis 5.000 Menschen täglich versorgen. Die Errichtung einer „Blue Dot“-Anlaufstelle und der Betrieb für einen Monat kostet rund 172.000 Euro. Rund 132.000 Euro kostet der monatliche Betrieb im Anschluss. Darunter fallen auch Kosten für Spielzeug, Solarenergie und Schulungen für Mitarbeiter. Das Gymnasium Voerde steuert 15.000 Euro bei, um die enormen Kosten zu stemmen.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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