Zwei Jahre LEADER- Region Lippe- Issel- Niederrhein
Eine Bestandsaufnahme
Weitere Projekte in der Planung
LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale“ und ist die Bezeichnung für ein EU Programm zur Entwicklung der ländlichen Räume. Bürger, Vereine oder Verbände können Ideen einreichen, welche durch die Lokalen Arbeitsgruppen (LAG) der entsprechenden LEADER Regionen geprüft, bearbeitet und bei Eignung der Bezirksregierung zur Förderung vorgelegt werden. Die LEADER Region Lippe- Issel- Niederrhein mit der entsprechenden LAG hat vor zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen. Am 15. Mai zog nun der Vorsitzende der Lokalen Arbeitsgruppe, Dirk Haarmann, der gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Voerde ist, Bilanz aus dieser Zeit, in der die Verantwortlichen der entsprechenden geförderten Maßnahmen zu Wort kamen und ihre Projekte vorstellten.
Hierzu gehört aus dem Erscheinungsgebiet des Niederrhein Anzeigers der Mehrgenerationenspielplatz der Grundschule „Am Dicken Stein“ in Hünxe, ein Projekt, das sich anhand der Kneippschen Lehre der Gesundheitsprävention von Kindern und Jugendlichen widmet und in diesem Rahmen eine Neugestaltung des Spielplatzes der Grundschule nötig machte.
Die Nachbarschaftsberatung stellt ein Leuchtturmprojekt dar und wird mit neuen Schwerpunkten in Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe weitergeführt. Ziel ist es, hilfebedürftigen Menschen durch die Unterstützung ehrenamtlicher Nachbarschaftsberater und –betreuer so lange wie möglich ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Diese Hilfe wird von hauptamtlichen pädagogisch und sozial ausgebildeten Kräften koordiniert. „Wir veranstalten zum Beispiel ein Tanzcafé, „weiß Martina Renz, Koordinatorin des Projektes, zu berichten, „zu dem wir die Teilnehmerzahl auf 100 begrenzen mussten, da die Nachfrage so groß war“. Zu diesem Projekt gibt es weitere Informationen unter https://nachbarschaftsberatung.wordpress.com .
Der Routenausbau der insgesamt 161 km langen Drei- Flüsse- Tour entlang Rhein- Lippe- Issel gehört ebenfalls zu den geförderten Maßnahmen. Hier können die Teilnehmer die Natur, Kultur und Kulinarik der Region von ihrer schönsten Seite erleben, als mehrtägige Tour oder das Befahren von Teilstücken. Auf der gesamten Strecke finden sich Ladestationen für E- Bikes, Bauernhofcafés, sowie Speise- und Übernachtungsmöglichkeiten. Smartphone Nutzer haben die Möglichkeit, die Tour anhand einer kostenlosen App zu planen.
Ein weiteres Ergebnis aus der Arbeit der LAG bildet das Projekt „Feines vom Land 2.0 – Entwicklung neuer Absatzwege“. Hier geht es um eine niederrheinisch- westfälische Erzeugergemeinschaft aus mittlerweile 23 Einzelbetrieben, welche sich mit Hilfe des LEADER Förderprogramms neue Absatzwege eröffnet hat, zu denen unter anderem der Onlinehandel mit heimischen Produkten gehört. Den Online Shop, welcher bereits weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist, erreicht man über den Link: https://feines-vom-land.de.
Drei weitere Projekte gehören zu den geförderten Maßnahmen der Lokalen Arbeitsgruppe, „Neue Wildnis Dämmerwald“ in Schermbeck will den Besuchern auf einem 2,6 km langen barrierefreien Rundweg zeigen, was passiert, wenn man einen Wald sich selbst überlässt. Gleichzeitig kann man an sechs sogenannten Wildnisfenstern Einblicke in die Natur gewinnen. Auch hierfür gibt es eine kostenlose App. Auch ein pädagogischer Leitfaden für Führungen, sowie Prospektmaterial für Schulen wurden zu diesem Zweck entwickelt. Die Eröffnung des Erlebnisweges ist für den 22. Juni 2018 am Parkplatz „Teufelsstein“ vorgesehen.
Der linksrheinische Weseler Ortsteil Ginderich nutzte die Fördermöglichkeiten der LEADER Region unter dem Motto „Dorf mit Zukunft – Ginderich packt´s an“ für die Entwicklung des Miteinanders, sowie des kulturellen, gesundheitlichen und sozialen Geschehens innerhalb des Dorfes. Hier dient die ehemalige Grundschule als Zentrum und Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konzerte, Gesundheitsmaßnahmen, wie Rehasport und Gymnastik. Auch in Ginderich zielen die Maßnahmen neben einer Verbesserung des dörflichen Miteinanders darauf ab, älteren und hilfebedürftigen Menschen möglichst lange das Leben in den eigenen vier Wänden und im Dorf zu ermöglichen. Dafür sorgen viele ehrenamtliche Kräfte, sowie eine hauptamtliche Koordinatorin.
In Hamminkeln geht es um das Erstellen eines „Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK)“ mit dem Ziel einer Gesamtstrategie für die Entwicklung der Gemeinde. Hierzu gehören die Verzahnung mit der regionalen Ebene, der Brückenschlag von kommunal- strategischen Ansätzen und Zielen zu einer Umsetzung von Leitprojekten, die aktive Gestaltung des demografischen Wandels, sowie der Erhalt der Vielfalt dörflicher Lebensformen und des bau- und kulturgeschichtlichen Erbes der Dörfer und Stadtteile durch Stärkung der Innenentwicklung.
„Ich bin immer wieder erstaunt“, so Haarmann begeistert, „welche Ideen aus der Bevölkerung kommen“. Mit Kerstin Jendrek und Julia Jörgensen vom Regionalmanagement freut er sich auf die Vollendung der bereits vorliegenden und weitere Eingaben. Diese können per email unter info@lippe-issel-niederrhein.de oder telefonisch unter 02858 69107 eingereicht werden.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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