Unterkünfte fast fertig: 64 Flüchtlinge finden in neuer Unterkunft an Schwanenstraße in Voerde ein Zuhause

"Es ist kein Komfortwohnen", sagt Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann. "Aber angemessen." Noch steht er inmitten einer Baustelle, Ende August sollen die neuen Flüchtlingsunterkünfte an der Schwanenstraße fertig sein und der Bezirksregierung als bezugsfertig gemeldet werden.



64 Flüchtlinge finden in wenigen Wochen in 4er- und 6er-Wohneinheiten ein neues Zuhause - entweder für den Übergang oder aber auch für länger. Die Menschen in Turnhallen unterzubringen, sei für die Stadt Voerde keine Lösung. Ebenso wenig wie neue Gebäude zu bauen, die im Anschluss leer stünden. Da traf es sich gut, dass die Stadt Hamminkeln über ihren Bedarf hinaus Wohneinheiten in Modulbauweise in Auftrag gegeben hatte. Diese hätten 260 Menschen Platz geboten, gekommen waren deutlich weniger. "Wir konnten die Module günstig kaufen und per Schwerlasttransort nach Voerde bringen lassen", sagt Haarmann. Wieviel genau Unterkünfte und Infrastruktur gekostet haben, möchte die Verwaltung nicht sagen. Nur soviel: "Wir hatten ein Limit von 900.000 Euro - und blieben drunter." Der Zustand der einzelnen Module ist sehr gut, obwohl diese teilweise schon bewohnt waren. Die Küchen sind gar eine Sonderanfertigung eines lokalen Tischlers.

Die Wohneinheiten verfügen über eine Küche mit Essbereich, ein eigenes Badezimmer sowie einen Schlafraum mit zwei Hochbetten

Die Wohneinheiten (zirka 30 Quadratmeter groß) verfügen über eine Küche mit Essbereich, ein eigenes Badezimmer sowie einen Schlafraum mit vier Hochbetten. Die größeren Einheiten mit rund 40 Quadratmetern bieten in einem zweiten Schlafraum Platz für zwei weitere Personen, außerdem steht dort eine kleine Sitzecke. In einer von außen zugängigen Kammer sind die Installationen für Wasser, Strom und Heizung untergebracht. Zusätzlich befinden sich auf dem Gelände Wasch- und Aufenthaltsräume sowie ein Sozialraum, in dem die pädagogischen Kräfte ihr Büro einrichten werden. Die Begrünung wird nachgeholt, sobald es nicht mehr ganz so heiß ist.

Unterkunft an der Schwanenstraße ist kein Vergleich zu den Sammelunterkünften

Die Unterkunft an der Schwanenstraße ist kein Vergleich zu den Sammelunterkünften. "Hier herrscht deutlich mehr Privatsphäre", sagt der Bürgermeister bei der Baustellenbesichtigung. Und weiter: "Wenn die Menschen hier zum Beispiel ihre eigene Küche haben, übernehmen sie auch die Verantwortung dafür."
Sind die Räumlichkeiten erst einmal bezogen, planen die Mitglieder des Asylkreises Voerde eine kleine Eröffnungsfeier, zu der natürlich auch Anwohner eingeladen sind. Darüber hinaus möchten auch der Asylkreis sowie zahlreiche Anwohner die Neuankömmlinge unterstützen.
Die nächtliche Rufbereitschaft, die Voerde stadtweit über einen Dritten anbietet, ist "bisher nicht einmal zum Einsatz gekommen", sagt Haarmann. Er ist zuversichtlich, dass sich das auch nach Bezug der Unterkünfte an der Schwanenstraße nicht ändern wird. Zwar hat es auch dort im Vorfeld Kritik an der Unterkunft und dem Standort gegeben und waren die Menschen in Sorge. "Objektiv belastbare Gründe gibt es nicht", sagt der Bürgermeister. Stadt und Bürger standen und stehen im intensiven Dialog. Langfristig sei es dennoch Ziel, die Flüchtlinge in eigenen Wohnungen in der Stadt unterzubringen.