„Tafel für Tiere“ in Voerde bietet Hilfe und Unterstützung - Tierfutterausgabe für Tiere, die nichts zu futtern haben
„Viele wissen gar nicht, dass es so etwas gibt. Manche wären froh, wenn sie da Unterstützung bekämen.“ Sabine Kontra meint damit die monatliche Tierfutterausgabe in Friedrichsfeld, der gerade in diesen Zeiten steigende Bedeutung zukommt, aber dennoch „aus Unkenntnis viel zu wenig angenommen wird“.
An jedem letzten Samstag eines Monats, wenn im im Maximilian-Kolbe-Haus an der Spellener Straße 60 in Friedrichsfeld der „gedeckte Tisch“ der Caritas der katholischen Gemeinden St. Elisabeth und St. Peter sowie der Diakonie der evangelischen Gemeinden Spellen-Friedrichsfeld und Götterswickerham für Bedürftige aus Voerde seine Türen öffnet, sorgt die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Voerde, Dinslaken und Umgebung parallel dafür, dass auch der Tisch oder besser Napf für die Tiere derer gefüllt sind, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Wenn Tiere dringend Futter brauchen...
„Gerade in den letzten Tagen eines Monates ist das wichtig“, sagt die 52-jährige Frührentnerin, die sich engagiert, „weil ich noch was Sinnvolles tun will“. Hier hat sie eine Aufgabe gefunden, die ihr einerseits Spaß macht und andererseits Bedürftigen hilft. „Wir wollen nicht, dass Menschen hungern, weil ihre Tiere Futter brauchen“, ergänzt sie.
Es ist bitterkalt an diesem Vormittag auf dem Parkplatz neben dem Gemeindehaus. Trotzdem kommen knapp 20, vorwiegend ältere Menschen, um sich von Sabine Kontra kostenloses Tierfutter abzuholen. „Ich bin allein, habe nur eine kleine Rente, aber meine mir ans Herz gewachsene Katze möchte ich auf keinen Fall abgeben“, sagt eine ältere Dame, drückt Sabine Kontra und flüstert ihr ein leises Dankeschön ins Ohr.
Es besteht kein Grund, sich zu schämen
„Viele, die hierher kommen, sind schon Stammkunden“, berichtet die engagierte Tierfreundin, die längst weiß, was benötigt wird. Rund 80 Tiere, unter ihnen Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Mäuse, Ratten, Hamster, Vögel stehen auf ihrem „Versorgungsplan“. Für manche Herrchen und Frauchen hat sie deshalb schon Tütchen und Päckchen vorbereitet, die sie aus ihrem Kofferraum ausgibt.
Es sind keine Schnorrer, die da kommen, sondern wirklich Bedürftige. Man muss auch bei der ersten Inanspruchnahme der Futterhilfe seine Berechtigung nachweisen, etwa durch Renten- oder Behördenbescheide. Früher hat Sabine Kontra mal gut 130 Tiere auf ihrem „Futterzettel“ gehabt, manche Menschen aber schämen sich, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, zumal zurzeit ja „Tafelaktionen“ kontrovers im Gespräch sind.
Über Futterspenden ist man stets dankbar
„Bei uns ist das anders. Auch Tiere leiden Not und brauchen Unterstützung“, konstatiert Vereinsvorsitzende Heike Hertger, die Sabines Kontras Einsatz nachahmenswert findet. Die „Tier-Tafel“ in Friedrichsfeld habe einfach ihre Existenzberechtigung, und man solle nicht scheuen, dorthin zu kommen. Über Futterspenden, wie sie beispielsweise Manni Schmitz mit seiner Futterstube regelmäßig leistet, ist man natürlich ebenfalls dankbar.
Informationen erteilt Sabine Kontra gerne unter Tel. 0163 / 8063337. Die nächste Futtermittelausgabe für Bedürftige ist wieder am Samstag, 24. Februar, in der Zeit von 11.30 bis 13 Uhr auf dem Parkplatz neben Kirche und Gemeindehaus am Kreisverkehr in Friedrichsfeld.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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