Spellener Konfirmandengruppe besucht LVR-HPH-Wohnverbund
Konfirmaden der Ev. Krichengemeinde Spellen-Friedrichsfeld besuchen Menschen mit Behinderung im LVR-HPH-Wohnverbund Friedrich-Wilhem-Straße
Maik Hoech mag Namen. Vor allem solche, die er cool findet. Wie Brian. Das ist für ihn ein wirklich cooler Name. Kein Wunder, dass Maik Hoech begeistert war, als er Besuch von Brian bekommen hat. Und der hat ihn nicht einfach nur besucht, sondern mit ihm Spiele gespielt und Bilder gemalt. Im Rahmen eines ganz besonderen Projektes.
Brian gehört zur Konfirmandengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld. Zum Unterricht gehört ein Praktikum, das Brian gemeinsam mit Jannik, Jonathan, Felix, Luca und gleich zwei Leons im LVR-HPH-Wohnverbund Voerde-Spellen absolviert hat. Hier leben Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Menschen, zu denen die Jungen bislang keinen Kontakt hatten. „Am Anfang“, sagt Silke Bujok-Maas, die Mitarbeiterin im LVR-HPH-Wohnverbund, die das Projekt begleitet hat, „waren sie auch ein bisschen zögerlich, wussten nicht so recht, wie sie sich verhalten sollten.“ Aber das Eis brach schnell, als die ersten Runden „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt waren. „Die Jungen haben dann auch ganz selbstverständlich dem einen oder anderen geholfen, der Hilfe beim Versetzen der Figuren brauchte.“ Beim zweiten Besuch wurde nicht gespielt, sondern gemalt. Welcher Junge in der Pubertät malt schon gerne? Brian und die anderen Jungs sind da keine Ausnahme. Aber als Maik Hoech, Kevin Matenar, Viet-Thoai Nguyen, Elmar Jendrek und James Thiel, die im LVR-HPH-Wohnverbund leben, einfach loslegten, verloren auch die jungen Besucher ihre Hemmungen und malten einfach drauf los. Dazwischen wurde geschwatzt und gelacht, und Maik Hoeck, wie immer neugierig, fand schnell heraus, welche Poster die Jungen in ihren Zimmern hängen haben. Dritter Termin im Rahmen des Konfirmandenpraktikums: ein Spaziergang mit Menschen im Rollstuhl. Hier kamen die Technikfreaks zum Zuge, denn Helmut Holl aus dem LVR-Wohnverbund sitzt zum Beispiel in einem Rollstuhl, in dem mit diversen Einstellungen die Sitzposition verändert werden kann. Anfangs, sagt Silke Bujok-Maas, waren die Jungen so schnell, dass sie kaum hinterherkam. Aber nach einer Weile merkten sie, wie anstrengend es ist, einen Rollstuhl über längere Zeit zu schieben - und dabei vor allen Dingen auf dem Weg zu bleiben und nicht im Graben zu landen.
Viel zu schnell für alle Beteiligten war das Praktikum vorbei. Zum Abschluss gab es für die Konfirmanden-Schüler ein kleines Geschenk und gute Wünsche für die Zukunft. Und auch den Rat von Maik Hoech, immer gut in der Schule aufzupassen.
Jetzt fehlt nur noch eins: „Wir hoffen“, so Silke Bujok-Maas, „dass wir auch weiterhin an diesen Konfirmanden-Praktika teilnehmen können.“
Autor:Yvonne de Mür aus Kleve |
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