Nachhaltigkeitszertifikat in Voerde
Sportanlage „Am Tannenbusch“ ausgezeichnet
Ende 2018 wurde die Sportanlage „Am Tannenbusch" in Voerde-Friedrichsfeld nach rund 15-monatiger Sanierung fertiggestellt und im Mai 2019 dem Sportvereinigung 08/29 Friedrichsfeld e. V. offiziell übergeben. Nun wurde die Sportanlage mit dem Nachhaltigkeitszertifikat des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ausgezeichnet - als erste Sportanlage bundesweit.
„Ich freue mich sehr, dass die Sportanlage ‚Am Tannenbusch‘ heute diese Nachhaltigkeitszertifizierung bekommt. Die nachhaltige und moderne Anlage wird damit zum Vorreiter für zukunftsfähige Sportanlagen und wird sicherlich Beispiel für viele neue Projekte bundesweit sein", sagte Bürgermeister Dirk Haarmann bei der Zertifikatsübergabe am Mittwoch, 8. Juni. Die Übergabe der Nachhaltigkeitszertifizierung nahm Stephan Sternberg, stellvertretender Finanzpräsident der Oberfinanzdirektion NRW, vor.
Neues Bewertungssystem
Das Bundesbauministerium nutzt für die Nachhaltigkeitsbewertung neuer oder sanierter Gebäude das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB). „Für die Zertifizierung einer Sportanlage musste ein neues Bewertungssystem geschaffen werden, dass natürlich andere Kriterien aufgreift als für die Außenanlagen von Gebäuden“, erklärte Dr.-Ing. Torsten Mielecke von der LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH aus Darmstadt, der das Bewertungssystem für Sportanlagen in Abstimmung mit der OFD NRW und dem Bundesinstitut für Bau, - Stadt- und Raumforschung (BBSR) erarbeitet hat. „Das sogenannte Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Außenanlagen (BNB-AA) ist hier in Voerde bei der Sportanlage ‚Am Tannenbusch‘ angewendet und dann zu dem Bewertungssystem für Sportanlagen weiterentwickelt worden. Es war spannend, das gesamte Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung zu begleiten“, so Mielecke. Zahlreiche Aspekte wie Energieeffizienz, Materialeinsatz oder Biodiversität seien dabei betrachtet worden.
Natur konnte erhalten werden
Trotz umfangreicher Sanierungsarbeiten, bei denen das westliche Spielfeld anders ausgerichtet, das Vereinshaus einen neuen Standort bekam und eine kleine Spielfläche zu einem Quartierspark für Mehrgenerationenspielflächen erweitert wurde, konnten viele Bäume, Sträucher und Hecken erhalten werden. Beseitigte Gehölze wurden durch Neupflanzungen ersetzt und 21 Nistkästen für Vögel sowie Fledermaushöhlen wurden auf dem Gelände angebracht. Außerdem wurden Flutlichtanlagen mit LED-Leuchten errichtet, Schallschutzmaßnahmen vorgenommen und nachhaltige Materialien wie beispielsweise regionaler Naturstein oder Rasengittersteine verwendet. Schon bei der Planung wurde besonderer Wert auf vielseitige Mehrfachnutzung und Barrierefreiheit gelegt.
Sport- und Quartierspark
Eine moderne Sportstätte umfasst neben den ökologischen Aspekten auch viele soziale. „Daher haben wir die Sportanlage damals nicht nur einfach saniert, sondern zum Sport- und Quartierspark erweitert. Jeder, der Freude an Bewegung und Gemeinschaft hat, soll hier Angebote vorfinden oder schaffen können. Die beiden Mehrzweckräume im Vereinshaus, der Vereinshausvorplatz und die Mehrgenerationenspielfläche, die wir im letzten Jahr eingeweiht haben, bieten zusätzliche Sportmöglichkeiten. Auf dieser barrierefreien, altersgerechten und auch generationenübergreifenden Anlage kann jede und jeder Sport treiben und etwas für die Gesundheit tun“, betonte Bürgermeister Dirk Haarmann.
Gute Konzeption
„Dass der Sportanlage ‚Am Tannenbusch‘ die Nachhaltigkeitszertifizierung in Silber verliehen wird, spiegelt die gute Konzeption wider. Mein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Behörden, dem Bundesbauministerium, der Oberfinanzdirektion NRW, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der LCEE GmbH, dem Freiraumplanungsbüro Geo 3 GmbH, meinen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung Voerde und dem SV 08/29 Friedrichsfeld e. V., die dieses Projekt begleitet und die Zertifizierung möglich gemacht haben“, bedankte sich der Bürgermeister. Neben dem BNB-Zertifikat weist zukünftig auch die silberne Nachhaltigkeitsplakette an der Wand des Vereinsheimes auf die Zertifizierung hin.
4,5 Millionen Euro
Die Sanierung der Sportanlage kostete insgesamt knapp 4,5 Millionen Euro. Die Erarbeitung der Nachhaltigkeitsbewertung sowie die Sanierungsarbeiten wurden durch das Bundesministerium für Umwelt, Natur, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Bundesprogrammes „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung)" gefördert.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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