Wandern mit Abenteuerlust
Geocachen rettet Familien vor Langeweile

Die "Clanfamily" auf Geocaching Tour | Foto: Clanfamily.de
4Bilder
  • Die "Clanfamily" auf Geocaching Tour
  • Foto: Clanfamily.de
  • hochgeladen von Mirco Baumann

Sie haben von diesem "Geocaching" bestimmt schon mal in den letzten Jahren gehört. Eine digitale Schatzsuche mit Hilfe von Satelliten-Navigation. Das klingt nicht nur spannend, sondern kann in der derzeitigen Corona-Krise für freudige Abwechslung sorgen. 


Geschichtliches

Am 3. Mai 2000 hat der Amerikaner Dave Ulmer den ersten "Geocache" in der Nähe von Portland versteckt und die Position der GPS Koordinaten dazu veröffentlicht. Seit dem entwickelte sich ein neues Spiel: Geocaching. Weltweit sind Millionen Menschen, täglich auf dem Weg und suchen die kleinen oder großen Verstecke auf um ihren Besuch dort in ein Logbuch einzutragen.
Über die Jahre entwickelten sich "Plattformen" (Webseiten) auf denen die Verstecke beschrieben sind und man alle notwendigen Informationen für das Finden eines solchen Versteck bekommen kann. Das Versteck nennt man "Cache". Anfangs war Geocaching ein "Insider"-Hobby. Man gab von Person zu Person dieses Wissen weiter. Um 2013 bis 2015 boomte dieser "Wander-Sport" und die Plattformen erlebten eine Flut an Nutzern. Doch der Hype flachte auch wieder ab.

Plattformen

Die Geocaches mussten den Nutzern irgendwie zugänglich gemacht werden. Plattformen sind Webseiten, bei denen man solche Geocaches nachschlagen kann. Hier spielen heute noch zwei Anbieter eine ausschlaggebende Rolle. Zum einen entstand in den USA durch den kommerziellen Anbieter Groundspeak Inc. die weltweit führende Plattform Geocaching.com (nachfolgend "GC"). Nur kurze Zeit später spielte auch in Deutschland ein Anbieter mit: Opencaching.de (nachfolgend "OC").

Grundsätzlich bieten beide Plattformen Geocaches aus ihrer Datenbank an. Aber es gibt doch größere Unterschiede.  Die kommerziell betriebene GC Plattform (Geocaching.com) bietet eine um ein vielfaches höhere Anzahl an Geocaches an. Allerdings wird hier zwischen "Basic" und "Premium" Mitgliedern unterschieden. Als Premium Mitglied erhält man einige zusätzliche Funktionen auf der Plattform sowie eine deutlich höhere Anzahl an Geocaches.

In Deutschland startete im August 2005 die deutsche Wanderjugend mit einem Projekt - dem heutigen Verein Opencaching Deutschland e.V., der mit dem Betrieb einer Opensource Variante des Geocachens beauftragt wurde. Der Geschäftssitz liegt inzwischen hier bei uns am Niederrhein in Voerde. Die OC Plattform (Opencaching.de) entstand als Opensource Lösung durch ambitionierte Entwickler, die ihre Freizeit und ihr Wissen in die Entwicklung dieser Plattform steckten. So entstand für den kommerziellen Anbieter GC - eine "kleine Alternative". Der feine Unterschied bei "OC".. Es gibt keine Mitgliedschaften, die eine Zahlung benötigen. Opencaching wird rein aus Spenden betrieben. Und das funktioniert inzwischen seit über 10 Jahren sehr gut.

Unterschiede

Es gibt zwischen den beiden Plattformen GC und OC aber noch mehr Unterschiede. Die Anzahl der Geocaches und der Nutzer. Hier hat das Opensource Projekt das Nachsehen. Es fehlen natürlich die Hände, die Neuerungen hervorbringen und die freiwilligen Helfer, die das Projekt OC bisher vorangetrieben haben, wechseln natürlich auch mal. Es ist also ein kleiner Teufelskreis: Kleine Plattform > weniger Angebot > weniger Nutzer > weniger Helfer... usw.

Deswegen versucht Opencaching mit Leistungen hervorzustechen, die bei Groundspeak nicht gegeben sind. Es gibt Geocache-Arten die bei GC nicht vorhanden sind - zum Beispiel "Safari Caches", die nicht an einen bestimmten Ort gebunden sind. Aber die beiden wichtigsten Arten sind "Tradi" und "Multi"-Caches. Der Tradi meint einen "traditionellen" Cache. Also das Grundprinzip: An den Koordinaten suchen, finden, sich eintragen und gehen. Ein Multi Cache hingehen ähnelt dem Spiel einer Schnitzeljagt und man sucht mindestens 2 Punkte auf, die von einander abhängig sind.
Besonders kreative Geocacher geben "ihrem Cache" dann noch eine pfiffige Note und bauen kleine Kustwerke als kreatives Versteck oder setzen mit einem cleveren Rätsel vor Ort in Szene.

Genau diese kreativen Verstecke sind es, die insbesondere Familien mit Kinder auf die Suche schicken.

Familien-Geocaching

Viele Familien (natürlich auch jeder andere Mensch) wissen derzeit in der Corona-Kriese nicht mehr was sie mit ihren Kindern in der "gewonnenen Freizeit" machen können. Geocaching erweist sich hier wieder als Trend. Man verbringt eine gewisse Zeit zusammen mit dem Ziel etwas zu finden. Dies kann man unterschiedlich ausleben. Meistens gehen die Cacher Geocaches des Typ "Tradi" oder "Multi" an. Hier kann man auf den Plattformen mittels Kartenansicht ein Zielgebiet in der Nähe aussuchen und erkennen, wo sich diverse Geocaches dieser Typen befinden. Ein Geocache, dessen Information man auf der Plattform nachlesen kann (das nennt man dann "das Listing"), weißt hier dann alle notwendigen Daten auf. Man druckt sich in der Regel ein Listing aus. Geübte Geocacher sind technisch aber soweit ausgerüstet, dass Sie das Listing digital auf dem Handy oder dem (Wander-) GPS vorliegen haben. 

Ein GPS Gerät muss man sich nicht unbedingt kaufen - es macht aber bei besonders häufiger Aktivität, durchaus irgendwann Sinn. Zu Beginn sollte eine App die Aufgabe erledigen.
Je nach Smartphone gibt es hier unterschiedliche Apps.

Geocaching.com hat seine eigene App - sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store. Diese App beschränkt sich aber nur auf die Caches der eigenen Plattform.

Für Android User gibt es mit der kostenfreien App "c:geo" aber eine flexible Alternative. Hier kann man sowohl Geocaching.com als auch Opencaching.de anbinden und die App selbst ist wie Opencaching - kostenfrei!

Wer jetzt einen Einstieg in das Hobby Geocaching wagen möchte, sollte sich zunächst einmal die Plattformen anschauen. Hier ist Opencaching insbesondere für Einsteiger im Vorteil, da die Plattform selbst in Deutschland betrieben wird und Geocacher des TEAM hinter Opencaching und dem Verein, diese Plattform betreiben. Also ein deutschsprachiger Support, der hier bestens funktioniert.

Dieser Beitrag wurde vom ersten Vorsitzenden des Opencaching Deutschland e.V. geschrieben und soll das Thema Geocaching "anreißen". Wir von Opencaching Deutschland e.V. unterstützen gerne Einsteiger, die Geocaching für sich entdecken möchten.

Vielleicht helfen hier noch folgende Links weiter:

Bis bald - im Wald!

Autor:

Mirco Baumann aus Voerde (Niederrhein)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.