WGV kritisiert Beschneidung des Voerder ÖPNV
In einer Stellungnahme kritisiert Christian Garden, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Voerde (WGV) mit deutlichen Worten die von der NIAG geplanten Beschneidungen des Linienbusverkehrs in Voerde:
>> Die NIAG plant unter dem Stichwort „Optimierung“ eine massive Beschneidung in der Flächenversorgung mit Fahrangeboten auf allen Bus-Linien im Stadtgebiet von Voerde. Hierbei geht es aus Sicht der Fraktion der Wählergemeinschaft Voerde (WGV) keinesfalls um eine Verbesserung des Angebotes für VRR-Kunden und Bus-Nutzer in Voerde, sondern zum zweiten Mal eines Jahres um wirtschaftliche Vorteile für die NIAG.
"Defensive Haltung der Verwaltung"
Die NIAG will den bereits seit mindestens einem Jahr vorgenommenen Rückbau von Fahrangeboten auf einzelnen Linien nun weiter flächendeckend vorantreiben. Sie streicht ganze Linie im Stadtgebiet von Voerde zusammen und höhlt damit weiter ihren öffentlichen Leistungsauftrag zur Erbringung einer Daseinsvorsorge im Bereich des ÖPNV in Voerde aus. Hier rächt sich eine seit Jahren defensive und zuschauende Haltung des Planungsamtes der Stadt Voerde (heute Fachdienst 6.1 Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz), die von der NIAG im Sinne eines nicht ausgeprägten Interesses am ÖPNV in Voerde interpretiert wird. Die aktuelle Verwaltungsvorlage für den am 23.02.2016 tagenden Planungs- und Umweltausschuss schafft es erneut nicht, die wirtschaftlichen Ziele der NIAG und ihre hieraus entstehenden negativen Konsequenzen für die Voerder Bürgerinnen und Bürger durch den Wegfall ganzer Linien zu benennen, Alternativen zu entwickeln und Handlungswege aufzuzeigen.
Massive Kürzungen bei den Linien 25 und 81
Konkret will die NIAG unter anderem, dass die Linie 25 zwischen Friedrichsfeld und Voerde-Rathausplatz ersatzlos gestrichen werden soll. Eine Anbindung bspw. an das Ärztehaus Voerde oder eine Fahrmöglichkeit ins Zentrum für Senioren des Altenheims „Altes Rathaus“ fielen somit ersatzlos weg. Ferner will die NIAG die Linie 81 von Spellen über Friedrichsfeld nach Wesel nur noch im 120-Minuten-Takt verkehren lassen, also jeden zweiten Bus dieser Linie ebenfalls streichen, so dass die bislang vorhandene 60minütige Anbindung der Bahnhöfe Friedrichsfeld und Wesel ebenfalls Geschichte wäre. Kompensiert werden soll dieses mit einem sehr knapp bemessenen zweistündigen Zeitfenster eines 20minütigen Taktes für Pendler: diese sollen zwischen 5 und 7 Uhr und 15:30 Uhr und 17:30 Uhr aus Spellen und Friedrichsfeld-Heidesiedlung zum Bahnhof Friedrichsfeld in die NIAG-Busse gelockt werden.
"Bürger werden vor vollendete Tatsachen gestellt"
Wieder einmal bleiben NIAG und Stadtverwaltung Voerde den Strukturnachweis über ÖPNV-Nutzer, deren Fahrziele und die hieraus resultierenden Angebotserfordernisse und Wegebeziehungen schuldig. Erneut wie 2015 schließt die NIAG eine Kommunikation und Mitwirkung von Busnutzern über ihr Angebot aus. Sie will die Öffentlichkeit nach Hinterzimmergesprächen mit der Stadtverwaltung letztmalig im Januar 2016 nun wie vor einem Jahr wieder vor vollendete Tatsachen stellen. Die Fraktion der Wählergemeinschaft Voerde wird wie auch in der Vergangenheit hier nicht mitspielen, die Vorschläge der NIAG zur Verschlechterung des ÖPNV-Angebots ablehnen und sich nicht zum Erfüllungsgehilfen der NIAG zum Nachteil des ÖPNV und seiner Nutzer in Voerde machen.
Autor:Martin Kuster aus Voerde (Niederrhein) |
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