Voerde zeigt Flagge
Voerder demonstrieren gegen Rassismus
Am vergangenen Samstag wurde in Voerde Flagge gezeigt - etwa 500 Menschen versammelten sich auf dem Rathausplatz, um gemeinsam gegen Rassismus und für die Demokratie zu demonstrieren. Grund für die Demo war ein AfD-Treffen, das zuvor in einer Voerder Gaststätte stattgefunden hatte.
Zu der Demonstration hatten die Parteien im Rat der Stadt Voerde aufgerufen. Doch auch Vertreter der Kirchen, der türkischen Kulturvereine, der Gewerkschaften der Wohlfahrtsverbände, Vertreter von Sportvereinen, das Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Wesel sowie Bürgermeister Dirk Haarmanns Vorgänger Dr. Hans-Ulrich Krüger und Leonhard Spitzer hatten sich auf der Bühne versammelt, um sich gegen den Rassismus zu positionieren.
Nicht in Voerde
Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des Attentates in Hanau. Nach betroffenem Schweigen und dem Verlesen der Namen der dort getöteten, begrüßte Bürgermeister Dirk Haarmann alle Demonstranten, die sich mit Flaggen und Schildern auf dem Rathausplatz versammelt hatten. Zu Beginn stellte er folgendes fest: "Wir beobachten auch hier in Voerde eine stetige und beängstigende Durchsetzung unserer Gesellschaft mit rechtsextremistischem Gedankengut und wir müssen uns fragen, wie wir damit umgehen wollen." Von derartigen Entwicklungen distanziert er sich in seiner Rede klar. "Es ist auch für uns wichtig, dass wir in Voerde nicht schweigen. Nicht mit uns, nicht in Voerde und nicht in unserer Gesellschaft."
Viele Stimmen gegen Rechts
Innerhalb von etwa eineinhalb Stunden sprachen sich Politik, Kirche als auch Schüler des Gymnasiums gegen den Rechtsextremismus aus. "Wir als Jugendliche wollen zeigen, dass uns unsere Stadt nicht egal ist", sagte zum Beispiel Jasmin vom Gymnasium Voerde, die mit weiteren Schülern im Rahmen einer Schul-AG gegen den Rassismus vorgeht. Pfarrerin Susanne Jantsch aus Friedrichsfeld sagte "Handfest und sichtbar stellen wir uns an die Seite von Kindern und Alten und von Migranten. Wir tun das als Christen und als Muslime". Landrat Dr. Ansgar Müller sieht die AfD am "rechten Rand des politischen Spektrums" als eine "Herausforderung für unsere Demokratie" - dieser Herausforderung gälte es sich in Zukunft entgegenzustellen. Abgerundet wurde die Demo dann noch von Live-Musik des Duos "H-Less".
Erfolgreiche Veranstaltung
Im großen und Ganzen verlief der Vormittag friedlich - die Parteien, die zu der Demo eingeladen hatten, zeigten sich zufrieden. So etwa SPD-Vorsitzender Stefan Weltgen. "Das heute war eine tolle Veranstaltung. Die Vielfalt der Demokratie ist sichtbar geworden und die Voerder Bürgerinnen und Bürger haben Flagge gezeigt. Wir freuen uns, dass alle mitgemacht haben und freuen uns auf gemeinsame demokratische Entwicklungen in unserer Stadt. Die Demokraten lassen sich das Spiel nicht aus der Hand nehmen", erzählte er dem Niederrhein Anzeiger im Anschluss.
Autor:Laura Otten aus Voerde (Niederrhein) |
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