"Startchancen" - Kreistagsmehrheit entzieht dem Träger die finanzielle Grundlage



Langfristig zerschlagen statt sozial Sinnvolles erhalten - die SPD-Kreistagsfraktion übt scharfe Kritik an der Linie der "Kooperation" aus CDU, Grünen und FDP/VWG, das Projekt "Startchancen" im Rahmen der Jugendhilfe langfristig beerdigen zu wollen

Das Projekt der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit seiner Beratung und Unterstützung von Frauen in der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr erfülle eine wichtige sozialpräventive Funktion, betonte der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Ralf Eloo, im Jugendhilfeausschuss.

Und es trägt durch die Linderung sozialer Härten dazu bei, langfristig Kosten einzusparen. "Angesichts der dramatischen finanziellen Situation im Jugendamtsbereich sind solche Angebote umso wichtiger", unterstrich der SPD-Politiker.

„Jetzt weigern sich die schwarz, grün, gelben Mehrheitsfraktionen im Kreistag, der AWO für ihr allseits anerkanntes Projekt drei Prozent an Lohnsteigerung zu bezahlen und wollen nur ein Prozent genehmigen", kritisiert Eloo. "Da reden wir von gerade mal
2.500,- Euro - eine Summe, die für einen „armen“ Träger eine ernste Belastung ausmacht, für den Kreis Wesel aber kein Problem darstellt."

So gefährde "Jamaica" ohne Not den Fortbestand des "Startchancen"-Projekts. "Es wird 2018 nur deswegen überhaupt noch existieren, weil sich die AWO als Träger bereiterklärt hat, das Angebot weiterzuführen, obwohl es faktisch keine ausreichende Finanzierung gibt", lobte Eloo ausdrücklich den Träger für seine klare Haltung.

Jetzt muss die AWO versuchen, mit den Kommunen separat Verträge abzuschließen, um das Beratungsprojekt für die Familien in reduzierter Form und mit weniger Personal überhaupt noch zu retten. "Das Risiko besteht somit, dass es 2019 komplett den Bach runtergeht", so der SPD-Politiker. Für diesen "sozialen Kahlschlag auf Raten" trage die "Jamaika"-Kooperation dann die volle Verantwortung.

Autor:

Gerd Drüten aus Voerde (Niederrhein)

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