Rettungsdienstbedarfsplan: Erhöhte Anforderungen für den Standort Voerde
Neubau erforderlich
Der Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Wesel stellte erhöhte Anforderungen an den Rettungsdienst für den Standort Voerde fest. Das macht den Neubau einer neuen Rettungswache erforderlich. Auch das DRK-Hilfeleistungszentrum wird am neuen Standort vertreten sein. Bis es so weit ist, soll auf dem Parkplatz am Marktkauf mit Zufahrt „Kleiner Kiwitt“ eine Interimswache entstehen.
Als strategisch und einsatztaktisch optimaler Standort hat sich eine Fläche am Kreisverkehr im Gewerbegebiet Ecke Grenzstraße/Hammweg als sinnvoll erwiesen. Im Rahmen der Vorgespräche zwischen allen Beteiligten wurde ein erster Entwurf erarbeitet und vor Kurzem von Bürgermeister Dirk Haarmann und der Ersten und Technischen Beigeordneten Nicole Johann vorgestellt.
„Bei der Neuaufstellung des Rettungsdienstbedarfsplan durch den Kreis Wesel wurde der Bedarf einer eigenen Rettungswache für den Standort Voerde gesehen“, fast Dirk Haarmann die Ausgangssituation zusammen. „Das freut uns im Sinne des Gesundheitsschutzes zum Wohle der Bürger.“
Bedarfsoptimierung
Bisher ist die Versorgung durch die Rettungsdienste aus Wesel und Dinslaken sichergestellt. „Durch die Errichtung einer neuen Wache in zentraler Lage in Voerde, kann sie aber optimiert werden“, so Haarmann.
Betrieben werden soll der Standort durch die Feuerwehr Dinslaken. Zunächst mit einem Rettungstransportwagen (RTW) im 24-Stunden-Betrieb und eventuell zeitweise mit einem Zweiten. Dies würde zeitnah evaluiert. „Man müsste dann sehen, inwieweit zusätzliche Kapazitäten erforderlich sind“, erläutert Dr. Lars Rentmeister, Vorstand des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung beim Kreis Wesel. Der Versorgungsbereich der Notfallrettung umfasst dann Voerde mit allen Stadtteilen sowie den Kern der Gemeinde Hünxe und den Ortsteil Bucholtwelmen.
Synergievorteile
„Der Kreis hat sich frühzeitig mit uns in Verbindung gesetzt, um auszuloten, wo Möglichkeiten bestehen, damit man schnell in die Umsetzung gehen kann“, so Haarmann.
Auch das DRK wurde früh mit ins Boot geholt, „um auszuloten, ob Synergievorteile gehoben werden können.“ Es wurden Gespräche geführt, um für alle Seiten eine passende und zielführende Lösung zu finden. Der DRK-KV Dinslaken-Voerde-Hünxe ist über den Kreis Wesel als Träger des Rettungsdienstes in den öffentlichen Rettungsdienst eingebunden.
Katastrophenschutz im Blick haben
Seit Jahren sei klar, dass „der aktuelle Standort an der Ringstraße in die Jahre gekommen ist“ und über keine Entwicklungsmöglichkeiten verfüge. „Der Standort an der Ringstraße bricht aus allen Nähten“, sagt DRK-Vorsitzender Leo Spitzer. Das DRK benötige beispielsweise dringend mehr Platz zur Lagerung des Katastrophenschutzmaterials.
Um schnell in die Realisierung zu kommen, wird zunächst auf dem Parkplatz am Marktkauf mit Zufahrt „Kleiner Kiwitt“ eine komplett ausgestattete Interimswache aus Containern entstehen. Der Baubeginn ist in der zweiten Jahreshälfte vorgesehen.
Um mit dem Bau der Rettungswache an der Grenzstraße zu starten, „muss als erster Schritt geltendes Planungsrecht geschaffen werden“, erklärt Nicole Johann. Der Verfahrensplan hin zum rechtsgültigen Bebauungsplan „läuft“. „Das Projekt, was wir alle möchten, ist auf dem Weg“, sagt die Baudezernentin. Anfang nächsten Jahres seien nächste Schritte geplant.
Autarke Gebäude
Auf dem 20.818 Quadratmeter großen Grundstück sind für die Bebauung 3.044 Quadratmeter vorgesehen. Entstehen sollen ansprechende schlichte Gebäudekomplexe mit Büro, Schulungs- und Sanitärräumen sowie Fahrzeughallen für die Rettungswache und den Katastrophenschutz. Erweiterungsmöglichkeiten für die Fahrzeughallen wurden bei der Planung ebenfalls berücksichtig.
Die Gebäude der verschiedenen Nutzer (Rettungsdienst und Katastrophenschutz) stehen autark; funktional und energiesparend ausgerichtet. „Die modulare Bauweise kann sich den Bedarfen anpassen. Das ist ein Vorteil“, sagt Nicole Johann.
Die befestigte Fläche soll 9.757 und die Grünfläche 11.001 Quadratmeter betragen.
"Um an 365 Tagen die Besetzung für einen RTW sicherzustellen, sind zehn Personen eingeplant", ergänzt Klaus-Peter Roelvinck.
Finanziert wird die neue Rettungswache durch den Haushalt des Kreises Wesel.
Autor:Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein) |
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