Lage entspannt sich
In der aktuellen Sitzung des Krisenstabes am heutigen Abend wurde die Entscheidung getroffen, den Krisenstab zunächst in Rufbereitschaft zu versetzen. Insbesondere die Wetterlage sowie die greifenden Hilfsmaßnahmen am Isseldamm in Hamminkeln waren der Grund, dass die Gefahrenlage gebannt werden konnte. Dieser Entscheidung war vorausgegangen, dass in der Nacht zu Donnerstag heftige Regenfälle und Starkregen dafür sorgten, dass die Innenstadtbereiche von Xanten und Sonsbeck überfluteten und Keller voll Wasser liefen. Zugleich stieg der Wasserpegel der Issel merklich an; ein Fluss der durchschnittlich zwischen 30 und 50 Zentimeter Wasser führt, erreichte in Hamminkeln, Ortsteil Ringenberg, einen Stand von über 2 Meter Höhe.
Ausgehend von dieser Lage waren zunächst 650 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreis Wesel im Einsatz; weitere 350 Einsatzkräfte wurden mit Unterstützung benachbarter Städte bereitgestellt. Die ersten 20.000 Sandsäcke waren schnell zur Unterstützung der Dammanlage verbaut. Insgesamt waren nahezu 70.000 Sandsäcke notwendig, um ein Austreten des Wassers in Ringenberg zu verhindern. Trotz verschiedener zwischenzeitlicher Überläufe der Issel in Marienthal, Klosterweg und am Königsbach in Dingden war die Lage durch die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte, die in verschiedenen Schichtwechseln ausgetauscht wurden, unter Kontrolle.
In den heutigen Morgenstunden erreichte den Krisenstab die Information, dass der Isseldamm in Hamminkeln, und zwar im Ortsteil Brünen, nahe der Gemeindegrenze Schermbeck gebrochen sei. An der Schadenstelle wurde durch Vertreter der Feuerwehr und des Isselbandes festgestellt, dass es sich lediglich um eine Dammdurchspülung handelte. Hiervon sind ausschließlich Äcker und Wiesen betroffen, sodass eine Schließung keine Priorität hat.
In Hamminkeln wird die Schadenslage derzeit mit insgesamt rund 250 Einsatzkräften in eigener Zuständigkeit abgewickelt. Der Pegelstand der Issel wird derzeit auf 70 Zentimeter fallend gemessen. Auch in Sonsbeck und Xanten laufen die Aufräumarbeiten unter der Obhut der Ordnungsbehörden.
Im Ergebnis ist allen Einsatzkräften für ihre Arbeit vor Ort zu danken. Hierzu Landrat Dr. Ansgar Müller: „Das Beispiel dieser Unwetterlage, die über den Kreis Wesel hinweggezogen ist, zeigt einmal mehr, dass die Hilfsorganisationen Hand in Hand sehr gut zusammenarbeiten. Die professionelle Arbeit der Feuerwehrkräfte und des THW im Schadensgebiet ist hier ebenso zu erwähnen, wie die gute Verpflegung aller Helferinnen und Helfer durch die Hilfsorganisationen sowie die Unterstützung durch die Polizei. Besonders freut mich, dass auch die überörtliche Hilfe reibungslos funktioniert. Die Städte Oberhausen, Mülheim, Duisburg, Mettmann und Essen haben ihre Einsatzkräfte bereitgestellt, um zu helfen. Auch dorthin richte ich meinen ausdrücklichen Dank. Nicht zuletzt sei auch den Bürgerinnen und Bürgern gedankt, die sich als Nachbarn oder Freunde engagiert haben, um den Betroffenen zu helfen.“
Für die Bürger in den betroffenen Gebieten stehen die bekannten Anlaufstellen der Ordnungsverwaltungen für weitere Auskünfte zur Verfügung; die bisherige Notfallnummer 0800/1204000 ist damit entbehrlich.
Autor:Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein) |
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