Ökologische Umstrukturierungen
Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu Gast beim Jahresempfang der SPD Voerde

Der SPD-Vorsitzende Voerde, Stefan Weltgen, Bürgermeister Dirk Haarmann, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Ratsmitglied Uwe Goemann beim SPD-Jahresempfang am vergangenen Sonntag. | Foto: SPD
  • Der SPD-Vorsitzende Voerde, Stefan Weltgen, Bürgermeister Dirk Haarmann, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Ratsmitglied Uwe Goemann beim SPD-Jahresempfang am vergangenen Sonntag.
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Von Dunja Vogel

Bundesumweltministerin Svenja Schulze war am vergangenen Sonntag zu Gast beim SPD-Jahresempfang im Gasthaus Wessel. Die Bundesministerin und gebürtige Münsteranerin trat ihr Amt im März letzten Jahres an, die Themen Industrie und Umwelt zusammenzubringen.

„Es war eine richtig gute Veranstaltung“, sagt der Voerder SPD-Chef Stefan Weltgen zufrieden. Etwa 140 Personen, darunter viele Vereinsvorsitzende und Personen aus dem öffentlichen Leben aus Voerde, nahmen daran teil. Schwerpunktmäßig ging es um die Themen Kohlekommission und STEAG, ökologisch vernünftiges Handeln und die allgemeine Unruhe in der Europäischen Union.
Der Bericht der Kohlekommission setzt Schwerpunkte auf die Braunkohlereviere in Ost- und Westdeutschland. Aber auch die hiesigen Veränderungen in der Steinkohlewirtschaft. „Es darf nicht sein, dass die Entwicklung des STEAG-Standortes nicht bei der Fördermittelvergabe berücksichtigt wird, nur weil das Kraftwerk schon vor dem Kohlekompromiss vom Netz gegangen ist", erklärt der Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann in seinem Grußwort. Diese Themen müssen mit eingebracht werden, auch dies habe die Ministerin so wahrgenommen und mitgeteilt, dass Geld nach Voerde fließen muss. Svenja Schulze habe Hilfe in Aussicht gestellt, allerdings auch den Ball in Richtung Landesregierung gespielt.

Arbeitsgruppe „Dekarbonisierung“ ins Leben gerufen

Der Bund könne allgemein fördern, aber die Landesregierung müsse Prioritäten setzten. “Seitens der Landesregierung muss daher schnell und kurzfristig nachgearbeitet und die Bedarfe müssen mit einem guten Konzept in Berlin entsprechend angemeldet werden“, ergänzt Weltgen. Das Umweltministerium habe die Arbeitsgruppe „Dekarbonisierung“ ins Leben gerufen. Die Ministerin wird die Industrien beraten, wie auf fossile Energieträger verzichtet werden kann. Der Umstieg zu den erneuerbaren Energien müsse verträglich sein. Sozialverträglich für die Mitarbeiter, die davon leben. Und: Es müsse ökologisch Sinn machen. Es nütze nichts, kleine Maßnahmen groß zuschreiben, sondern man müsse auch an die Großen rangehen, dies würde die SPD von den anderen Parteien unterscheiden. Schulzes Agenda: Ausstieg sozialverträglich, aber mit ökologischem Anspruch verwirklichen.
„Wir als Partei beschreiben Svenja Schulze als Zukunftsministerin“, sagt der Voerder SPD-Chef. Sie sei diejenige, die Greta Thunberg, dem schwedischen Schulkind, die jeden Freitag für die Rettung des Klimas demonstriert anstatt die Schulbank zu drücken, eine Antwort geben müsse. „Die Antwort auf die Fragen unserer Kinder muss sie erarbeiten.“ Genau das sei auch ihre Agenda, sagt Weltgen.

Verpackte Salatgurke: Ökologischer Irrsinn

In ihrer Rede habe die Umweltministerin auch das Beispiel der verpackten Salatgurke erwähnt und was es für ein Unsinn sei. Die Menschen müssen sich von einer Menge Irrsinn verabschieden. „Wir in Voerde stehen bereit, und wünschen uns eine Politik, die die Veränderungsbereitschaft der Leute ernst nimmt. Wir wollen das und wir können das auch“, appelliert Stefan Welten im Namen seiner Partei, „ermöglicht den Leuten, sich ökologisch vernünftig zu verhalten.“ Man wünsche sich, dass Politik gemacht wird, die die Menschen mitnimmt und nicht ausbremst.
Zukunft sei eine Querschnittsaufgabe. Die Umweltministerin habe jedem Ministerium mitgegeben, den Klimaschutz mit in den Blickpunkt zu nehmen und Entscheidungen klug und vernünftig umzusetzen.
Auch zum Thema Europa habe Schulze sich geäußert. So sei man erstmals in der Situation, dass bei einer Europawahl die Gegner die Mehrheit bekommen könnten. Was langfristig nicht gut für die EU wäre. Hier solle man als Demokraten sehr wach sein und alle miteinander dafür kämpfen, dass dieses Europa sich weiterentwickeln kann und besser wird, es aber nicht abschaffen. „Die allgemeine und wahrnehmbare Wut und Enttäuschung der Bürger sollte in Engagement umgewandelt werden“, sagt Weltgen, „wie beispielsweise Greta Beier und Max Sonnenschein es tun, die wir im Rahmen der Veranstaltung kurz vorgestellt haben. Die beiden haben für sich einen anderen Weg gewählt: Statt sich im Internet über die Dinge zu ärgern, die aus ihrer Sicht nicht in Ordnung sind, setzten sie ihr Potenzial als sachkundige Bürger im Rat der Stadt Voerde in politisches Engagement um.“ Ein guter Weg, dem sich viele Menschen, vor allem die der jungen Generation, anschließen sollten.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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