Gymnasium Voerde stellt Imker-AG vor
Honig aus der Schulimkerei

Vier der Nachwuchsimker am Gymnasium Voerde (v.l.n.r.): Juri Lehmann, Tim Barsch, Moritz Artelt und Carl Burow. Die Schüler haben noch so viel vor...
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Die Imker-Ag am Gymnasium Voerde lud vor Kurzem ein, um ihre Arbeit vorzustellen. Obendrauf gab es ein Gläschen hauseigenen Bienenhonig.
„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr“, wusste schon Albert Einstein um den beträchtlichen Einfluss des kleinen Insekts auf das Leben des Menschen.
„Die Bienen und das Bienensterben sind momentan permanent in den Medien“, sagt Dr. Henning Steff, Lehrer für Biologie und Chemie am Gymnasium Voerde. Daher sei es wichtig und mache Sinn, sich damit auseinander zusetzten und den Schülern zu eröffnen, warum das so ist. Denn: Zum Großteil laufen Bestäubungsmaßnahmen aller Nutz- und Wildpflanzen durch Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten.

Bienenparadies erschaffen

Angefangen hat alles mit der Schulimkerei vor etwa zwei Jahren mit dem Ziel, Bienen zu halten und zu pflegen. Seither kümmert sich der Lehrer mit 20 Schülern der Jahrgangsstufen sechs bis elf um ein Wirtschaftsbienenvolk und drei Jungvölker. Vor allem die handwerklich interessierten Schüler kommen hier auf ihre Kosten. Eine in Vergessenheit geratene Streuobstwiese an der Schule wurde von Henning Steff wiederentdeckt, als perfekter Standort befunden und mittlerweile zu einem wahren Bienenparadies umfunktioniert – mit Trachtpflanzen wie Rotbuchen und Salweiden, umsäumt von Benjeshecken aus Gehölzschnitt. Wildbienenhotels und eine Mauer aus alten Ziegeln wurden gebaut, letztere dient der Roten Mauerbiene als Nistmöglichkeit.

Werkraum aufgestockt

Um dies alles umzusetzen und instand zu halten, wird natürlich viel Werkzeug benötigt. Dank der großzügigen Unterstützung der Evonik Stiftung von 5.000 Euro, konnte dies entsprechend aufgestockt werden, sodass der Werkraum der Schule nun bestens ausgestattet ist. „Auch für die Kollegen aus den anderen Fächern, wie Physik und Kunst, gibt es natürlich die Möglichkeit, ihre Kurse dort zu unterrichten und das Material zu benutzen“, sagt Steff.
In seiner Spendenanfrage habe Henning Steff sehr transparent dargelegt, was die Bienen-AG macht. „Ein ganz hervorragendes ökologisches Projekt, zu einem ganz zentralen Thema unserer Zeit“, begründet Michael Siemer von der Evonik Stiftung die finanzielle Unterstützung und ist sich sicher, „das Geld in guten Händen zu wissen“. 
Die Arbeiten und Produkte, die in der Bienen-AG erzeugt werden und alles, was damit zusammenhängt, seien auch interdisziplinär zu sehen. „Da sie“, wie Steff sagt, „unmittelbar in den Unterricht transportiert werden können“. So analysiert der Naturwissenschaftler beispielsweise die Bestandteile des Honigs mit seinen Schülern und ein Kollege aus der Fachschaft Kunst entwickelte mit seinen Schülern das Logo für den GV-Honig. 
Begeistert vom Projekt zeigt sich auch Bürgermeister Dirk Haarmann, nicht nur, „weil es in die Zeit passt“, wie er sagt, sondern auch, „weil sich dieses Projekt schulisch so hervorragend eingliedert und zeigt, wie breit das Engagement dieser Schule ist.“

Erster Ertrag

Vier der Nachwuchsimker besuchen mittlerweile die Oberstufe der Schule, nehmen dennoch weiter freiwillig an der AG teil und setzten sich so für den Artenschutz ein. „Die Arbeit mit den Bienen ist sehr vielfältig, hier ist für jeden etwas dabei“, meint Tim. „Herr Steff traut uns viel zu und motiviert uns“, sagt Carl über seinen Lehrer. Und am Ende lernen die Schüler auch den Wert ihrer eigenen Arbeit schätzen: Etwa 13 Kilo Honig wurden in diesem Jahr von einem Wirtschaftsbienenvolk mit etwa 25 bis 30 Tausend Bienen produziert. Die Jungs haben noch viel vor und sind gespannt auf den Ertrag im nächsten Jahr.

Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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