Erneuerung Alte-Hünxer-Straße/ Hugo-Müller-Straße
Vorstellung der Vorzugsvariante

Gut besucht war die Informationsveranstaltung in der Schützenhalle Friedrichsfeld
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Bürgerinformationsabend und –anhörung im Schützenhaus Friedrichsfeld

Etwa 50 Jahre alt sind die Alte-Hünxer- und die Hugo-Müller-Straße in Voerde mittlerweile– ein Alter, in dem es gilt, sie von Grund auf zu erneuern und den veränderten Verkehrsanforderungen anzupassen. Dies soll die Nutzungsmöglichkeit für weitere 50 Jahre gewährleisten.
Um die Erneuerung realisieren zu können, hat die Stadt Voerde die Mittel hierzu in den Haushalt eingestellt und das Ingenieurbüro Kottowski aus Kalkar, das bereits viele derartige Aufträge erfolgreich abgeschlossen hat, mit der Planung beauftragt.
Von mehreren Varianten, die dem Bau- und Betriebsausschuss vorgelegt wurden, favorisierte man die Variante 3, unter deren Vorlage im Mai 2019 die Fördermittel für die Maßnahme beantragt wurden. Diese wurde den Bürgern bei der Informationsveranstaltung am Mittwoch vorgestellt, die mit den anwesenden Verantwortlichen darüber diskutieren und Fragen stellen konnten.
Moderiert von der neuen Beigeordneten Nicole Johann, die ihre Wurzeln in Voerde hat, ergab sich bei der Vorstellung der bevorzugten Variante eine teilweise emotionale Diskussion, aber auch einige konstruktive Anregungen fanden ihren Weg zu den Referierenden.
Bei der vorgestellten Variante handele es sich um die nach den aktuellen Gegebenheiten und Ansprüchen optimale Lösung, versichert Dipl. Ing. Thomas Wagener vom Planungsbüro Kottowski.
Um diese Variante zu realisieren hatte die Wohnbau Dinslaken GmbH Flächen vor ihren Wohnhäusern zur Verfügung gestellt, damit die notwendige Breite der Fahrbahn trotz zweier Radwege bei Erhaltung des größten Teil des Baumbestandes zustande kommen kann.
Die Breite der Fahrbahn würde 6,50 m bis 7 m betragen. Hier äußerten einige Bürger ihre Bedenken, diese Breite sei den ansässigen Betrieben und der Nutzung durch deren LKW geschuldet. Heinrich Schneider, Vorsitzender des Voerder Bau- und Betriebsausschusses machte jedoch darauf aufmerksam, dass sowohl ein reibungsloses Begegnen zweier Busse, die hier schließlich verkehren, möglich sein als auch ausreichend Platz für die Feuerwehr und andere Rettungsfahrzeuge gewährleistet werden müsse.
Der Wegfall von 14 Parkbuchten werde durch die Möglichkeit, aufgrund der Fahrbahnbreite am Straßenrand zu parken, schon fast wieder neutralisiert. „Hier“, so Dieter Grootens vom Tiefbauamt der Stadt Voerde, „vertrauen wir auf die Vernunft der Autofahrer, dass diese nicht auf beiden Seiten parken und so die Fahrbahn übermäßig verengen“. Man werde das aber beobachten und bei wiederholten Verstößen gegebenenfalls entsprechende Parkbuchten einzeichnen.
Das Fällen von Bäumen lässt sich leider nicht ganz vermeiden, jedoch handelt es sich bei dieser Version um lediglich fünf, wobei drei neu gepflanzt werden.
Wünsche, wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, das Aufbringen von Flüsterasphalt sowie ein gegenläufiger Radweg mussten leider im Keime erstickt werden. „Bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wäre die Maßnahme nicht förderungsfähig“, erklärt Grootens, deswegen haben wir hier die geringste mögliche Geschwindigkeit von 40 km/h gewählt“. Auch der gegenläufige Radweg sei aufgrund sicherheitsrelevanter Aspekte nicht realisierbar. „Denken Sie nur an die wachsende Zahl von E Bikes und normalen Fahrrädern“, gibt er zu bedenken.
Ebenso erklärt Grootens, dass Flüsterasphalt seine geräuschhemmenden Eigenschaften erst ab einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h entfalten könne und hier deswegen keinen Sinn mache.
Eine Bürgerin, die des Öfteren mit ihrem vierjährigen Kind per Rad unterwegs ist, bekundet ihre Begeisterung. „Ich bin froh, dass endlich etwas für die Radfahrer getan wird“, meldet sie sich zu Wort. Ist das Radfahren aktuell auf einer Seite der Straße lediglich auf einem Schutzstreifen der Fahrbahn möglich, soll bei der neuen Variante ein gesicherter Radweg auf jeder Seite vorhanden sein.
Wie die Kostenbeteiligung der Anlieger ausfallen wird, hängt von der angestrebten Änderung des Kommunalen Abgabengesetzes der Landesregierung ab. Fest steht, dass es sich um die Sanierung einer Hauptverkehrsstraße handelt und nach momentan geltendem Recht die Beteiligung für die Fahrbahn und den Radweg bei 30, bei Parkstreifen und Gehweg bei 65 % der Kosten liegt. Der neue Gesetzentwurf könnte diese auf 10, beziehungsweise 40 % reduzieren, was allerdings noch in den Sternen steht. Bei allen nach dem 01. Januar 2018 geplanten Maßnahmen profitieren die Anlieger aber auf jeden Fall von der Gesetzesänderung, wie sie auch ausfallen mag.
Für den Einnahmeverlust der Städte durch diese Änderung hat die Landesregierung ein Förderprogramm in Höhe von 65 Millionen Euro in Aussicht gestellt, was allerdings noch nicht offiziell fixiert ist.
Die Bauzeit ist mit etwa zwei Jahren angesetzt. Durch die Aufteilung in mehrere Bauabschnitte soll die Erreichbarkeit der Grundstücke sowie die Nutzung der aktuell nicht betroffenen Abschnitte gewährleistet bleiben.
Erst nach einer weiteren Bürgeranhörung am 26. September wird es zu einer Beschlussfassung kommen.
Auf den kürzlich erfolgten Aushang von Handzetteln, in welchen der Verfasser auf das angebliche Fällen vieler Bäume und den Verlust von Parkplätzen hinwies und dies durch die gefälschten Unterschriften des Bürgermeisters und seines Vertreters Bert Mölleken bekräftigen wollte, hat die Stadt nicht reagiert. „Es handelte sich um ein paar selbst gedruckte Zettel, die an Bäume gepinnt wurden“, so Schneider, „da wäre eine Verfolgung sinnlos“.

Randolf Vastmans



Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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