Zehn Voerder Feuerwehranwärter:innen bestehen Prüfung unter realistischen Bedingungen
Simulierte Unfälle auf STEAG Gelände

Die Absolventinnen und Absolventen mit ihren Ausbildern und dem Stellvertretenden Leiter der Voerder Feuerwehr, Michael Bruckhausen
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Bei simulierten Rettungseinsätzen unter realistischen Bedingungen legten am Samstag zwei weibliche und acht männliche Voerder Feuerwehranwärter des diesjährigen Grundausbildungslehrgangs ihre Prüfung auf dem Gelände der STEAG im Ortsteil Möllen ab. Nachdem wegen der Corona Pandemie der Lehrgang zwischenzeitlich unterbrochen war, galt es nun, das Erlernte abzurufen und in die Tat umzusetzen. Zu diesem Zweck hatte die Freiwillige Feuerwehr Voerde schrottreife PKW organisiert, um die Rettung in und unter den Autos eingeklemmter Personen nachzustellen.

Dabei kommt es im realen Fall auf wichtige Kriterien an, um die Leben der Verletzten zu retten und sie möglichst schnell einer ärztlichen Versorgung zuzuführen. „Bei den Rettungseinsätzen“, so der stellvertretende Pressesprecher der Voerder Feuerwehr, Dirk Preuten, nutzen wir die so genannte Goldene Stunde“. Das sei die erste Stunde nach dem Unfallereignis, in welcher im Körper des Unfallopfers Endorphine ausgeschüttet würden, die Schmerzen und andere Folgen unterdrückten. Deshalb gelte es, die Verletzten möglichst schnell aus ihrer Situation zu befreien, um noch innerhalb dieser Stunde den Beginn einer ärztlichen Behandlung zu ermöglichen. Aber auch bis es soweit ist, müssten die Verletzten beruhigt und stabilisiert werden. Eine mentale Stabilität sei hier genauso wichtig, wie die körperliche.



Autos immer widerstandsfähiger

Voraussetzung für den reibungslosen Rettungseinsatz ist die Ausbildung der Absolventen und Absolventinnen, in der sie lernen, im Umgang mit der technischen Ausrüstung Hand in Hand zu arbeiten und sich gegenseitig zu ergänzen. So kam auch bei der Simulation am Samstag schweres Gerät, wie Hydraulikschere und -spreizer zum Einsatz. „Die Autos werden immer sicherer“, erklärte Preuten, „so dass die Opfer immer öfter leichte Verletzungen davontragen“. Allerdings werde es dadurch für die Retter immer schwerer, an die Leichtverletzten heranzukommen“. Was er meinte, konnte man bei dem Versuch, die Windschutzscheibe eines der „Unfallwagen“ zu entfernen, feststellen. Diese seien heutzutage tragende Elemente und dementsprechend widerstandsfähig. Selbst mit der hydraulischen Schere war es lediglich möglich, ein Loch in die Scheibe zu schneiden, während der Rest umständlich herausgesägt werden musste.
Insgesamt teilt sich bei der Feuerwehr Voerde die Grundausbildung in vier Module auf, wobei die ersten beiden dem Löschen von Bränden, die anderen der technischen Rettung zugeordnet werden. Alle Weiterbildungen bauen auf den Grundlehrgängen auf.

Einfach die Welt ein kleines bisschen besser machen

An diesem Tag haben alle Absolventinnen und Absolventen die praktische Prüfung, der am Morgen bereits die theoretische vorausgegangen war, allesamt bestanden. Eine von ihnen ist Yvonne de Groodt. Die 43jährige Voerderin ist Geschäftsführerin eines Tierheims in Recklinghausen. Zur Feuerwehr kam sie durch die gleiche Motivation wie zum Tierschutz, „Einfach die Welt ein kleines bisschen besser machen“.
Verantwortlich für die Koordination waren die beiden Ausbildungsleiter Bernd Böcker & Rainer Ingenhorst. „Es ist immer wichtig, dass wir die Kenntnisse der Einzelnen auf einen Nenner bringen“, so Ingenhorst (31) und Böcker (46) ergänzt, „Es sind ja alles ehrenamtliche Kräfte mit den unterschiedlichsten Berufen, die hier zusammentreffen“.
Der stellvertretende Leiter der Voerder Feuerwehr und zuständig für die Ausbildung bei der Feuerwehr Voerde, Michael Bruckhausen, war sehr zufrieden. „Ihr habt sehr gut Hand in Hand gearbeitet und jeder kannte seine Aufgaben, ohne groß darüber reden zu müssen“, lobte er die Anwärter, die sich ab jetzt Feuerwehrfrauen und -männer nennen dürfen.
Um ständige Sicherheit zu gewährleisten, sei es unabdinglich, stets neue Kräfte zu rekrutieren, erklärte Preuten. „Bei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiß man eben nie, wer gerade aus welchem Grund nicht an einem Einsatz teilnehmen kann“.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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