Bergarbeiterfamilie zieht um
Kunst, die nicht weg kann

Ulrich Schäfer, Tim Poéll, Markus Zopick und Gilbert Kuczera sind sich sicher, dass sich ein Platz neben der Blauen Bude hervorragend eignen würde.  | Foto: Dunja Vogel
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Mit dem Kauf ihres Eigenheims in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung, wurden Simone und Markus Zopick auch Besitzer der imposanten Skulptur einer Bergarbeiterfamilie, die seit vielen Jahren im Vorgarten an der Ecke Kirschenweg/Mittelstraße steht.

Geschenk an die Siedler

Das Haus stammt aus den 50er Jahren. Derzeit wird kräftig renoviert. Neben der Skulptur steht ein Bauschuttcontainer. „Im Garten kann sie nicht bleiben, sie ist einfach viel zu groß“, sagt Markus Zopick und findet, „sie einfach zu entsorgen, wäre zu schade.“ Immerhin war die Skulptur, die einen Bergmann, der sich auf dem Weg zur Arbeit von seiner Frau und den beiden Kindern verabschiedet darstellt, in den 50er Jahren ein Geschenk des ehemaligen Bergwerksdirektors Dr. Werner Hoffmann an die Siedlung, weiß Walter Strehlow, Anwohner und ehemaliger Maschinensteiger auf dem Bergwerk-Lohberg.

Künstlerin unbekannt

Wer das Kunstwerk geschaffen hat ist nicht bekannt. „Es muss eine Künstlerin gewesen sein“, sagt Ulrich Schäfer. Ursprünglich stand die Skulptur abseits, einige Straßen entfernt. Schäfers Eltern, denen das Haus früher gehörte, übernahmen das markante Kunstwerk und stellten es in ihren Vorgarten in zentraler Lage der Siedlung. Markus Zopeck schrieb die RAG an. „Ich dachte, es gibt vielleicht ein Museum, in dem die Skulptur ausgestellt werden könnte. Daraufhin hat sich leider niemand gemeldet“, sagt er. Auch in der Nachbarschaft habe er gefragt, ob jemand Interesse an der Plastik hat. Das Umsetzen hätte Zopeck übernommen. Der Größe wegen möchte sie keiner haben, dennoch sind sich alle einig: Das Kunstwerk muss erhalten bleiben.

Neuer Standort

Nachbarin Nicole Weidemann nahm schließlich Kontakt zum Forum Lohberg auf. „Die Skulptur ist unbedingt erhaltenswert“, meint Janet Rauch, stellvertretende Vorsitzende des Forum Lohberg. Ein wenig ausgebessert werden müsse die Skulptur noch, „aber das machen wir schon“, sagt sie „Auch, wenn das Frauenbild, welches die Skulptur darstellt, sicherlich ein wenig überholt ist, passt sie mit Blick auf Lohberg wirklich gut an die Blaue Bude“, sagt Janet Rauch, die auf die Aufstellungsgenehmigung der Stadt hofft. Die Voraussetzungen dafür seien bereits geschaffen. „Die Bürger würden die Umsetzung eigenständig organisieren“, erklärt Gilbert Kuczera, Vorstandsmitglied des Forum Lohberg. Auch ein Bauunternehmer, der den Ab- und Antransport kostenfrei übernimmt, sei schon gefunden. Schräg hinter der Blauen Bude, auf der Wiese hinter der Zechenmauer soll das schwere Kunstwerk seinen neuen Platz finden. „Dort, wo die Bergarbeiter damals am Tor rauskamen und nach der Schicht an der Blauen Bude ihr Bierchen getrunken haben“, sagt Gilbert Kuczera. Durch seine Nachforschungen über die Künstlerin der Skulptur, seien die Nachbarn in der Siedlung wieder ins Gespräch gekommen. „Es wäre doch schön, wenn das am neuen geplanten Standort weitergeführt würde.“

Wer kennt den Namen der Bildhauerin?

Wer kennt den Namen der Bildhauerin? Anfang der 50er Jahre schenkte der damalige Bergwerksdirektor Dr. Werner Hoffmann der Siedlergemeinschaft Mittelstraße/Kirschenweg diese Skulptur. Zwei ähnliche Skulpturen stehen in Duisburg-Großenbaum. Auch dort sind die Künstler-Namen unbekannt.
Wir freuen uns über eine Nachricht über Facebook oder an redaktion@niederrheinanzeiger-dinslaken.de.

Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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