Stadtbibliothek Voerde
Bibliotheksleiterin Elke Krüger geht in den Ruhestand

Elke Krüger wurde im Beisein von Bürgermeister Dirk Haarmann, des Beigeordneten Jörg Rütten, des Fachbereichsleiters Patrick Marhofen, der Mitarbeiter der Bibliothek, Julia Rasek und Fabian Witthans (nicht im Bild), und des Vorsitzenden des Fördervereins, Erich Ginz, in den Ruhestand verabschiedet. | Foto: Vogel
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  • Elke Krüger wurde im Beisein von Bürgermeister Dirk Haarmann, des Beigeordneten Jörg Rütten, des Fachbereichsleiters Patrick Marhofen, der Mitarbeiter der Bibliothek, Julia Rasek und Fabian Witthans (nicht im Bild), und des Vorsitzenden des Fördervereins, Erich Ginz, in den Ruhestand verabschiedet.
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Sie hat die Voerder Stadtbibliothek über 30 Jahre lang geleitet. Jetzt wechselte Elke Krüger in den Ruhestand.
Auch wenn sie ein Büchermensch ist – für Elke Krüger bedeutet Bibliothek deutlich mehr als nur ein Ort der Bücher. Seit ihrem Dienstbeginn in der Voerder Büchereienlandschaft 1985 hat sie darauf geachtet, die Leseförderung mit möglichst vielen Mitteln im Blick zu haben. Davon über 30 Jahre als Leiterin der Stadtbibliothek.
Dass Elke Krüger in den Ruhestand geht, sei eher „ein trauriger Anlass“, sagt Bürgermeister Dirk Haarmann bei ihrer Verabschiedung. Die Stadt verliere eine wertvolle Mitarbeiterin, die aktiv und hauptverantwortlich die positive Entwicklung der Stadtbibliothek verantwortet hat, das wisse man zu würdigen.

Teil des Zentrums

Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Bibliothekswissenschaften in Berlin zog es die gebürtige Spellenerin zurück in die Heimat. Zunächst übernahm sie die Leitung der Stadtteilbücherei in Friedrichsfeld. „Die war damals noch in einem Privathaus an der Böskenstraße untergebracht.“ 1987 folgte der Umzug in die Räume an den zentral gelegenen Marktplatz. 1990 wurde ihr die Leitung der Voerder Stadtbibliothek übertragen, die ebenfalls 2001 ihren Standort wechselte. „Mit den Umzügen sind die Büchereien aus ihrem Schattendasein getreten und zu einem Teil des Zentrums der Stadtteile geworden“, erzählt Elke Krüger. Aus den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Gaststätte Hinnemann-Tekaat zog die Stadtbibliothek in das neue zentralgelegene Gebäude neben dem Rathaus.

Im Bundesvergleich weit vorn

Die Voerder Grundschüler bildeten damals eine Menschenkette und transportierten so die Bücher vom alten in den neuen Standort. Mit dem Versuch, damit ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen, seien sie nur knapp gescheitert. Daran erinnert sich auch Elke Krüger gerne. „Nach 20 Jahren mag die Bibliothek gleich geblieben sein, im Inneren hat sich aber eine Menge geändert“, weiß Haarmann, denn „Elke Krüger hat sich sehr dafür eingesetzt, in die neue Medienlandschaft einzusteigen.“ Hörbücher, CDs, DVDs, zahlreiche Lese-Spiel-Medien wie Tonies sind inzwischen dazugekommen, auch die Onleihe, in der man sich E-Books und E-Hörbücher leihen kann.
Der technische Wandel sei ebenso wichtig wie das Thema Kooperation. „Sie hat ein Netzwerk mit Kindergärten, Schulen und der VHS geknüpft, welches nicht mehr wegzudenken ist und die Erfolgsgeschichte der Stadtbibliothek ermöglicht hat.“ Kinder früh an das Lesen und den richtigen Umgang mit den Medien heranzuführen, sei der 65-Jährigen dadurch hervorragend gelungen. Die Stadtbibliothek verfügte 2019 über 28.000 Medien und verzeichnete 121.000 Entleihungen. Damit befindet sie sich in der Größenklasse der Kommune unter den TOP 3 im Bundesvergleich. „Vor allem im Veranstaltungsbereich liegen wir ganz weit vorne“, ergänzt Krüger.

Bildungsauftrag und gute Konzepte

Als Bibliotheksleiterin hielt sie engen Kontakt zum Förderverein, der sich vor zehn Jahren gründete, um die Stadtbibliothek beim Bildungsauftrag zu unterstützen. „Frau Krüger entwickelte immer gute Konzepte, die wir gerne finanziell umsetzten“, sagt der Vorsitzende Erich Ginz. Im Rahmen der Verabschiedung überreichte der Förderverein zwei farbenfrohe Tische, vier Bänke und Sitzkissen. Die Übergabe sollte ursprünglich bei einem Manga-Zeichnen-Workshop im April letzten Jahres stattfinden. Zwei Media-Steps, Drehtürme für die Präsentation von Büchern, spendete der Förderverein bereits Ende vergangenen Jahres. Dass der Förderverein als Partner einen großen Beitrag geleistet hat, weiß Elke Krüger. „Wenn man sich die Teile in der Bibliothek rausdenkt, die der Förderverein gespendet hat, dann sähe es hier anders aus.“

Aufenthalt und Atmosphäre

„Mir hat es riesigen Spaß gemacht, diese Räume mitzugestalten. Es war eine großartige Change die Bibliothek hier unterzubringen“, resümiert Elke Krüger. Auch wenn sie 20 Jahre alt ist, sei sie modern. „Viel Herz“ habe sie in den Aufbau reingegeben. „Bibliothek ist nicht nur Ausleihen, Bibliothek ist Aufenthalt und Atmosphäre“, sagt sie. „Ein öffentlicher Raum zum gemeinsamen Lernen und Spielen.“ Die Kontakte zu den Kindergärten und Schulen, die Kinder zu den Veranstaltungen einzuladen, das habe ihr im letzten Jahr sehr gefehlt. „Es wird Zeit, dass hier wieder Leben reinkommt.“
"Mir wird schon was fehlen", sagt Elke Krüger. Denn nun ist mit 65 Jahren Schluss mit der Arbeit in der Bibliothek – aber nicht mit dem Lesen! "Dafür hatte ich viel zu wenig Zeit, auch wenn ich hier viele Bücher kenne", sagt sie und sieht sich um. Auch sonst hat die freundliche Voerderin einiges vor. Als leidenschaftliche Radfahrerin gibt es immer einiges zu erkunden. Und dann ist da noch der heimische Garten. Lediglich ihre Leidenschaft fürs Reisen wird wohl ein wenig warten müssen.

Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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