Kampfmittelräumdienst holt Kriegsrelikt bei Familie ab
Granate freigelegt
Auf einem Privatgrundstück in Voerde kam am Sonntag bei Erdarbeiten eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg ans Tageslicht. Der Kampfmittelräumdienst rückte an.
Die Aufregung war groß am Sonntagabend auf der Straße „An der Landwehr“. Max Weltgen verlegt gerade mit seinem Minibagger eine Wasserleitung auf der Weide, etwa 150 Meter hinter dem elterlichen Wohnhaus, als sich plötzlich auf der Schaufel ein rostiger Gegenstand befindet. „Ich habe mir sofort gedacht, dass das ein Blindgänger ist“, sagt der 19-Jährige. Etwa 40 Zentimeter lang und nur 30 Zentimeter tief unter der Erde, direkt neben der Stelle an der das jährliche Osterfeuer der Familie stattfindet. Max‘ Baggerarbeiten führten kurzzeitig zu ordentlicher Hektik bei Familie Weltgen, die umgehend den Fund bei der Kreisleitstelle des Kreis Wesel meldet. 30 Minuten später steht ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt der Stadt Voerde vor der Tür. Nachdem der Beamte das Objekt gesichtet hatte, forderte er den Kampfmittelräumdienst an. „Der hat sich das Teil angeguckt und wusste sofort, dass es eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg ist“, erzählt Max. Der Zünder der Granate wurde durch das Ausbaggern abgerissen, dennoch wurde sie als noch „scharf“ befunden. Also hieß es erstmal, den Anweisungen des Ordnungsamtes folgen und Abstand halten.
„Das ist ein reiner Zufallsfund“, sagt Ordnungsbeamter Klaus Brockerhoff. Ende des Zweiten Weltkrieges, im März 1945, überquerten die Alliierten den Rhein. Dass auf dem Voerder Stadtgebiet sowas gelegentlich gefunden wird, sei da naheliegend. Vor allem beim Bau der Zeelink-Pipeline kam dies des Öfteren vor. Als Erster am Fundort ist Klaus Brockerhoff Ansprechpartner, weist die Leute ein, informiert den Kampfmittelräumdienst und bleibt, bis das Kriegsrelikt fachgerecht entsorgt oder noch vor Ort unschädlich gemacht wird. „Die zuständigen Fachleute kommen aus Düsseldorf und sind dann meist innerhalb einer Stunde vor Ort“, sagt er. Zwei Stunden später war dann auch schon alles vorbei und die Erleichterung bei Familie Weltgen groß, als sich herausstellte, dass es nur eine Nebelgranate war. „Die Männer vom Kampfmittelräumdienst, haben sie mitgenommen“, sagt Max. Eine Sprengung sei nicht notwendig gewesen.
Autor:Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein) |
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