Schlüsselübergabe in der Höhe
Die neue Drehleiter der Velberter Feuerwehr verfügt über eine einzigartige Technologie und macht somit eine umfassendere, schnellere und auch sicherere Hilfe möglich. Bereits seit sieben Wochen steht das neue Fahrzeug, das insgesamt 616.000 Euro gekostet hat, an der Hauptfeuerwache in Velbert. „Seit zwei Wochen ist es im Einsatz“, informiert Markus Lenatz, Leiter der Feuerwehr. „Sowohl bei Bränden als auch bei Rettungsdiensten können wir die neue vollautomatische Drehleiter besser einsetzen als das Vorgängermodell.“
Davon überzeugte sich nun auch der erste Beigeordnete und Feuerwehrdezernent Holger Richter, der für die offizielle Übergabe der Fahrzeugschlüssel mit dem Leiter der Feuerwehr in den Korb stieg. „Dieser bietet Platz für bis zu vier Personen, regulär verfügen solche Fahrzeuge über kleinere Körbe für nur drei Personen“, so Markus Lenatz. „Außerdem ist hier am Korb auch ein Wasserwerfer integriert.“ Dieser ist vollautomatisch vom Steuerstand bedienbar und hat einen Wasserdurchfluss von maximal 2.500 Liter pro Minute.
Da es sich beim neuen Fahrzeug um ein computergestützes System handelt, mussten die Einsatzkräfte in den vergangenen Wochen zunächst im Umgang geschult werden. „Es ist wie bei vielen technischen Geräten, eigentlich sind die meisten Hebel und Knöpfe selbsterklärend. Allerdings müssen wir auch wissen, wie das neue Fahrzeug zu bedienen ist, wenn die Technik mal ausfällt“, so der Chef der Velberter Feuerwehr.
Zu durchschnittlich 280 Bränden und zusätzlich 700 Hilfseinsätzen jährlich rückt die Hauptamtliche Wache der Stadt Velbert aus. „Durch die neue Technologie können unsere Einsatzkräfte nun noch besser dort gezielt Hilfe leisten, wo die Bedingungen kompliziert sind und herkömmliche Drehleitern an ihre Grenzen stoßen“, so Lenatz weiter. „Das können Einsatzstellen in engen Altstadtbereichen mit geringen Abständen zu Nachbargebäuden sein oder aber verwinkelte Industrieanlagen, Dachgauben, Dachschrägen sowie schwer erreichbare Beleuchtungs- und Telefonkabel.“
Das neue 290 PS-starke Fahrzeug ist 15,5 Tonnen schwer, 3,3 Meter hoch und zehn Meter lang. „Die Leiter kann bis zu 32 Meter ausgefahren werden“, informiert Hanno Löffler, Gruppenleiter Fahrzeugwesen bei der Feuerwehr. „Der Leiterpark besteht nämlich aus mehreren ineinander liegenden Leitersegmenten, die motorisch ausgefahren werden können.“ Eine weitere Besonderheit sei der auf dem Fahrzeugfahrgestell befestigte Drehkranz, der sich um 360 Grad drehen lässt. Weiterhin kann die Leiter vom Leiterkorb aus gesteuert werden. Und um für den Betrieb einen stabilen Stand zu schaffen und ein Umkippen zu verhindern, werden seitliche Abstützungen ausgefahren.
Das alte Fahrzeug der Hauptamtlichen Wache, das bisher zehn Jahre im Einsatz war, steht ab sofort der Feuerwache Langenberg zur Verfügung. Dessen inzwischen 23 Jahre alter Einsatzwagen wird hingegen bald versteigert. „Ich schätze er wird noch rund 20.000 Euro wert sein“, so Hanno Löffler.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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