„Ein Geben und Nehmen“ - Bürgermeister Stefan Freitag besucht sanierte Übergangsheime an der Talstraße
Nach langen Diskussionen im Rat der Stadt Velbert und vielen Beschwerden seitens der Bürger konnte nun der erste Bauabschnitt des Übergangsheims für Flüchtlinge und Wohnungslose an der Talstraße beendet werden. „Wir haben im Januar mit der Sanierung begonnen und konnten nun, wie es im Zeitplan vorgesehen war, die hintere Häuserreihe den Bewohnern zur Nutzung übergeben“, freut sich Astrid Weber, Leiterin des Bürgeramtes, über diesen Fortschritt.
Familie Atjmadi und Familie Kasemi sind zwei von vielen Familien, die nun in den neuen Räumlichkeiten zu Hause sind. Mitte Juli sei man von den vorderen Häusern in die hinteren gezogen und gleich habe man sich viel wohler gefühlt, berichten sie. Denn eigene Badezimmer mit Duschen und vernünftig ausgestattete Küchen habe es in den alten Wohnungen an der Talstraße nicht gegeben. „Derzeit sind in Velbert ca. 180 Flüchtlinge aus 32 verschiedenen Nationen“, sagt Weber. „90 von ihnen wohnen jetzt in den sanierten Gebäuden.“
Bis Januar 2013 soll auch der zweite Bauabschnitt fertig gestellt werden. Die weiteren Übergangsheime sollen danach aufgegeben werden, so dass ab März alle Flüchtlinge und Wohnungslose an der Talstraße unterkommen.
„Auf den Kosten für diese Maßnahme wird die Kommune wohl sitzen bleiben“, so der Velberter Bürgermeister Stefan Freitag.
Insgesamt 1,9 Millionen Euro fließen in die Sanierung des Übergangsheims für Flüchtlinge und Wohnungslose an der Talstraße. Der erste Bauabschnitt wurde nun fertig gestellt und vom Oberen der Stadt besichtigt. „Es war keine Frage, dass hier etwas getan werden musste“, gibt Freitag zu. „Der Bund lässt uns mit dieser Aufgabe leider allein. Es wird wohl keine finanzielle Unterstützung geben.“ Auch deswegen habe man jahrelang im Stadtrat diskutiert, bis eine Lösung gefunden werden konnte. Schließlich habe man sich entschieden, die Gebäude an der Talstraße zu sanieren und das Gebäude in der Losenburg zu verkaufen. „Nur so hatten wir die nötigen finanziellen Mittel“, erläutert der Bürgermeister.
In der hinteren Häuserreihe an der Talstraße wurden inzwischen, neben der energetische Sanierung der Fassaden und der Dächer, neue Fenster und Türen eingebaut. „Außerdem wurden Bäder eingebaut und die Küchen saniert“, so Astrid Weber, Leiterin des Bürgeramtes. „In den Badezimmern befindet sich ein Waschmaschinenanschluss und in den Küchen können jeweils bis zu drei Kühlschränke angeschlossen werden“, ergänzt Stadtbaurat Andres Wendenburg. Und dank Satellitenkabel sei es für die Bewohner - die aus 32 verschiedenen Nationen kommen - möglich, auch ihr Heimprogramm zu empfangen.
„Die Außenanlage befindet sich noch im Bau“, so Weber. „Hier sollen Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und Plätze für Müllbehälter entstehen.“
Bereits Mitte Juli sind die Bewohner der vorderen Häuser in die sanierten Häuser umgezogen. „Die Sanierung der vorderen Häuser hat bereits begonnen“, erklärt die Leiterin des Bürgeramts. „Die Gerüste sind angebracht und die ersten Maßnahmen, wie das Abschlagen der Fassade, werden bereits durchgeführt.“ Im Januar 2013 soll dieser zweite Bauabschnitt fertig gestellt werden.
Die Betreuung der Flüchtlinge erfolgt durch Awo-Mitarbeiter, die dienstags von 10 bis 12 Uhr in ihrem Büro in dem Übergangsheim und auch bei vereinbarten Terminen für alle möglichen Fragen zur Verfügung stehen. Zudem sind zwei Hausmeister für die Gebäude zuständig.
Für die Zukunft hofft Bürgermeister Freitag auf ein rücksichtsvolles Miteinander. „Wir haben den Flüchtlingen nun eine erheblich verbesserte Wohnumgebung geschaffen. Wir erwarten daher, dass sie die Einrichtung vernünftig pflegen. Es ist ein Geben und ein Nehmen.“ Er sei dankbar für die bisher geleistete Arbeit. „Alle Beteiligten haben viel Fingerspitzengefühl bewiesen.“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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