NTV blickt auf ein arbeitsreiches Jahr 2015 zurück

Der geschäftsführende NTV-Vortstand = vorne: Stockter, Kunze / dahinter Hentschel, Schaefer
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"Frau Präsidentin" / Doris Puck kehrt zurück in den Vorstand

Am Freitagabend des 18.03.2016, ab 19.30 Uhr, fand im Vereinslokal Seidl an der Bernsaustraße in Neviges die diesjährige Mitgliederversammlung des Nevigeser Turnverein 1862 e.V. (NTV)statt. Insgesamt 74 Mitglieder waren der Einladung gefolgt, um die vom 1. Vorsitzenden Thomas Stockter geleitete Veranstaltung zu besuchen.

Nach Begrüßung aller Anwesenden sowie einer gemeinsamen Schweigeminute zum Gedenken an drei im vergangenen Jahr verstorbene Vereinsmitglieder, legte der Verein in diversen Berichten - in Fakten, Zahlen und Statistiken - Rechenschaft über sein Wirken im Jahr 2015 ab. Dabei wurde sehr schnell deutlich, dass dieses für den Vereinsvorstand ein sehr arbeitsreiches und stressiges Sportjahr war, welches die normalen Grenzen ehrenamtlicher Tätigkeit in der Vereinsführung leider viel zu oft erheblich überschritten hat.

Positiv war hier die "KIBAZ 2015 - Neviges bewegt seine Kinder" aus dem März 2015 zu nennen. Mit der Premiere von KIBAZ, dem Kinderbewegungsabzeichen, welches auch im Jahr 2016 eine moderatere Nachfolge und Fortsetzung im NTV finden soll, konnte der Verein zusammen mit verschiedenen Kooperationspartner einen großen Erfolg für die Bewegungsförderung von Kindern im Vorschulalter erzielen, der im Verein, in der Öffentlichkeit, den Medien und auch der lokalen Politik großen Anklang fand. Maßgeblich verantwortlich für diesen Erfolg war Thomas Stockter, der das für den NTV neue und sehr aufwändige Projekt mit unermüdlichem Einsatz initiiert, eigenverantwortet organisiert und über den gesamten Zeitraum ständig persönlich begleitet hat.
Nicht so positiv für den Verein, aber umso stressiger und arbeitsreicher, war dann eine Entwicklung, die den NTV bis zum Jahresende fortdauernd belastet und dabei oft vor unlösbar erscheinende Probleme gestellt hat. Mit der im Sommer 2015 begonnenen Zuweisung von Zuwanderern an die Stadt Velbert, wurden nach und nach immer mehr Sporthallen der Stadt als Notunterkünfte bestimmt und standen in der Folge für den Sport nicht mehr zur Verfügung. Obwohl von dieser Situation grundsätzlich nahezu alle Sportvereine der Stadt betroffen waren, traf es den NTV dennoch ganz besonders. Kaum waren die größte Nevigeser Sporthalle für den NTV geschlossen und mit großem planerischem und logistischem Aufwand neue, stark eingeschränkte Trainingszeiten im Langenberger Nizzatal gefunden, wurde auch die dortige Halle geschlossen. Wieder folgten neue Gespräche und Planungen, als mit Unterstützung eines befreundeten Vereins noch einmal reduziertere Hallenzeiten in der Halle Tönisheider Straße in Neviges organisiert werden konnten. Doch auch diese übergebührlich zeit- und kräftezehrenden Bemühungen des NTV, die von Thomas Stockter und dem stellvertretenden NTV-Handballabteilungsleiter Michael Haferkamp geleistet wurden, fanden ein schnelles und verzweifelndes Ende, als die Stadt Velbert ohne vorherige Absprachen mit dem NTV auch diese Halle für den Sport schloss. Nur mit erneut großem Zeit- und Arbeitsaufwand sowie vorbildlicher Unterstützung aus mehreren Velberter Sportvereinen, konnten Minimallösungen gefunden werden, damit der Sportbetrieb im NTV nicht vollkommen zum Erliegen kam. Zum Ende des Jahres wurden die Hallen nach und nach wieder für den Vereinssport geöffnet und stehen dem NTV inzwischen wieder vollständig zur Verfügung. Neben den Berichten über viel Arbeit, Stress, Wut und Verzweiflung, wusste der NTV-Vorstand aber auch noch über zwei weitere Ergebnisse dieser Ereignisse zu berichten. Erstens hat der NTV im letzten Quartal des Jahres 2015 überdurchschnittlich viele Vereinsaustritte registrieren müssen, die zumindest teilweise mit den aktuell nicht mehr vorhandenen Trainingsmöglichkeiten begründet wurden, die Mitgliederzahl im NTV zum Jahreswechsel auf nur noch 683 Personen reduzierten. Zum Zweiten hat die desaströse Hallensituation leider erkennbare Auswirkungen auf die Ligachancen mehrerer Handballmannschaft des Vereins gezeigt, die wegen der schlechten Trainings- und Spielbedingungen aktuell auf unteren Tabellenplätzen stehen und gegen den Abstieg kämpfen. Eine besonders traurige Entwicklung, wenn man erst im vergangenen Jahr mit viel Engagement und persönlichem Einsatz der Spielerinnen und Spieler einen hoffnungsvollen Aufstieg geschafft hat.

Unter dem Eindruck der vorhergehenden Berichte nahm der weitere Ablauf der NTV-Versammlung einen schnellen und unspektakulären Ablauf. Der Vereinsvorstand und die Kassenführung wurden von den Mitgliedern entlastet, die Planungen für das kommende Geschäftsjahr genauso einstimmig genehmigt. Wen wundert es, dass in den dann folgenden Wahlen Thomas Stockter turnusmäßig und einstimmig zum ersten Vorsitzenden wiedergewählt wurde. Zur neuen Kassenprüferin wurde Claudia Freund gewählt und auch für den Ältestenrat gab es zwei einstimmige Ergebnisse. Klaus Müllers Wiederwahl war dabei keine Überraschung. Aber die Nachfolge für Edeltraud Kleinsorge, die aus Altersgründen auf eigenen Wunsch zurückgetreten war, hatte schon einen besonderen Aspekt. Neu und ebenfalls einstimmig wurde Doris Puck in den Ältestenrat gewählt. Die heute 84-jährige Nevigeserin war 18 Jahre lang als Geschäftsführerin des NTV erfolgreich und sehr beliebt, bevor sie im Jahr 2011, angesichts ihres bevorstehenden 80. Geburtstag, ihr Amt zur Verfügung stellte. Mit ihrer Wahl in den Ältestenrat kehrt die in früheren Amtszeiten oft liebevoll als „Mutter des Vereins“ oder „Frau Präsidentin“ titulierte Nevigeserin nun wieder höchst willkommen in den erweiterten Vorstand des NTV zurück.

Zum Ende der Vereinsversammlung folgten noch zahlreiche Ehrungen in An- und Abwesenheit der Geehrten. Herausragend war dabei die Ehrung von Hans-Emil Kromberg. Das NTV-Urgestein - von 1970 bis 1972 sogar in der Funktion des Vereinsvorsitzenden - ist inzwischen über 65 Jahre Mitglied im Verein. Eigentlich hätte er dafür schon in der Mitgliederversammlung im Jahr 2015 geehrt werden müssen. Eine organisatorische Panne, für die sich Thomas Stockter in der aktuellen Versammlung ganz ausdrücklich und aufrichtig entschuldigte, hatte dies aber leider verhindert. Mit den Worten: "Hans-Emil, ich hoffe, dass du nach dieser Panne trotzdem noch mit mir redest !", nahm Stockter die Ehrung am Freitag, mit einem Jahr Verspätung vor. Der Jubilar zeigte daraufhin allen Anwesenden mit gespielter Genugtuung, großer Freude, Witz und der für ihn bekannten Fröhlichkeit, dass er nicht nachtragend ist.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" wurde dann noch über wichtige Vereinstermine und die Vorbereitung einer modernisierten Vereinssatzung berichtet. Als der Vorstand abschließend bekannt machte, dass man in noch nicht genau bestimmter Zukunft die Grenzen und Möglichkeiten sowie alle Vor- und Nachteile einer Vereinsfusion mit anderen Nevigeser Vereinen überdenken und dann mit entsprechenden Ergebnissen den Mitgliedern des Vereins zur Diskussion stellen werde, war der erste Schritt in diese Diskussionen bereits getan und fand seine Fortsetzung beim noch langen gemütlichen Beisammensein der Anwesenden nach dem Ende der förmlichen Sitzung.


Folgende aktuelle und nachzuholenden Ehrungen standen in An- und Abwesenheit der zu Ehrenden im Protokoll:

65 Jahre Mitgliedschaft:
Hans-Emil Kromberg

60 Jahre Mitgliedschaft:
Irmgard Böllhoff, Doris Borsdorf

50 Jahre Mitgliedschaft:
Ellen Karrenberg, Martin Felchner, Friedrich Höhn, Adolf Hasenkamp, Frank Böllhoff

25 Jahre Mitgliedschaft:
Nicole Seidler, Helga Gerlieb, Bernd Zymowski, Ilona Coenen, Christa Bathen, Sonja Strunz, Claudia Freund, Irmtraud / Stefan / Sandra und Tobias Düssel

Autor:

Ulrich Löhe aus Velbert-Neviges

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