Ein Defibrillator nicht nur für die „NTV-Oldies“
Nevigeser Turnverein wurde mit Spende der Sparkasse HRV unterstützt
Seit vergangenem Montag (08. Juni 2015) besitzt der Nevigeser Turnverein 1862 e.V. (NTV) einen eigenen Defibrillator (AED), der im Regieraum der Nevigeser Sporthalle am Waldschlösschen aufgehängt, zukünftig für medizinische Notfälle allen Sportlern zur Verfügung steht. NTV-Vorsitzender Thomas Stockter konnte das rund 1.800,- Euro wertvolle Gerät mit großzügiger Spende der Sparkasse HRV (Hilden/Ratingen/Velbert) finanzieren und aktuell beschaffen.
Der neue Defibrillator (AED), mit dem bei plötzlich und akut betroffenen Sportlerinnen und Sportlern in kürzester Zeit einer lebensbedrohlichen Fehlfunktion des Herzens entgegengewirkt werden kann, wurde am Montagnachmittag offiziell übergeben. Dazu waren Thomas Stockter und Astrid Sauer, Vorstandsassistentin der Sparkasse HRV, sowie Goran Jovanovic, Leiter des Sparkassen-Kundengeschäftes in Neviges, um 15.45 Uhr persönlich erschienen, um das Gerät an die "NTV-Oldies" zu überreichen. Die Seniorensportler des NTV, die jeden Montag unter Leitung von Georg Spielmann in der Großsporthalle oberhalb des Nevigeser Schwimmbads trainieren, nahmen das Gerät stellvertretend für alle NTV-Sportler dankbar entgegen. Frank Knop und André van Thuyl, Sanitäter vom DRK-Ortsverband Neviges, demonstrierten den 25 Senioren anschließend sofort ganz praxisnah Funktion und Einsatzmöglichkeiten des neuen Geräts. Mit einem an DRK-Dummy „Anne“ eingesetzten Übungsgerät konnte die problemlose Handhabung des Defibrillators sofort anschaulich geübt werden.
NTV-Vorsitzender Thomas Stockter bedankte sich bei den anwesenden Vertretern der Sparkasse HRV noch einmal ganz ausdrücklich für die großzügige Unterstützung bei der Anschaffung des im Notfall lebensrettenden Gerätes, das aber nach Wunsch aller Anwesenden hoffentlich niemals zum Einsatz kommen muss. Georg Spielmann, Trainer der NTV-Oldies, äußerte sich ebenfalls besonders erfreut und dankbar zur Anschaffung seines Vereins: „Mit einem Altersdurchschnitt von mehr als 75 Jahren ist es gerade auch in unserer Gruppe sehr wichtig, einen solchen Helfer im Notfall zur Hand zu haben !“. Gleichzeitig bedankte sich Spielmann aber auch beim DRK Neviges für die schnelle Einweisung seiner Sportler am Defibrillator, welcher laut NTV-Vorsitzendem Thomas Stockter in nur wenigen Wochen weitere Erste-Hilfe-Schulungen des DRK speziell für Senioren-Sportler folgen werden.
--- Hintergrundinformationen ---
Der „plötzliche Herztod" stellt die Todesursache Nummer 1 in der westlichen Welt dar.
Alleine in Deutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen außerhalb von
Krankenhäusern an einem plötzlichen Versagen der Herzfunktion. Dieser „plötzliche Herztod", der zunehmend auch jüngere Menschen trifft, kann überall auftreten - zu Hause, am Arbeitsplatz und auch beim Sport. Sehr häufig ist der „plötzliche Herztod" Folge eines Herzinfarktes. Direkte Ursache dafür ist in den meisten Fällen ein vorheriges Herzkammerflimmern. Die Defibrillation (eine Elektroschockbehandlung) ist in diesen Situationen die einzig wirksame Maßnahme zur Lebensrettung. Je früher defibrilliert wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Herz-Kreislauf-Stillstand von Patienten überlebt wird.
Nicht selten braucht der Rettungsdienst auch in gut versorgten Bereichen acht bis zehn Minuten, bis er nach Notruf beim Herzpatienten eintrifft. Doch schon die ersten Minuten sind bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung absolut entscheidend. Wird ab der ersten Minute gezielte Erste-Hilfe durchgeführt, besteht eine Überlebenschance von mehr als 90 Prozent. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit aber um etwa 10 Prozent in jeder ungenutzt abgelaufenen Minute. Nach fünf Minuten ohne Gegenmaßnahme treten bereits die ersten irreparablen Hirnschäden ein.
Die beste Chance eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung zu beenden und damit den "plötzlichen Herztod" zu verhindern, ist die Unterbrechung der "elektrischen Unordnung im Herzmuskel" durch einen gezielten Elektroschock, damit das Herz anschließend wieder geordnet schlagen kann. Hier liegt die Aufgabe des AED - des "Automatisierten Externen Defibrillator", der selbstständig analysiert, ob ein Schock abgegeben werden muss oder ob die bekannten Maßnahmen der Wiederbelebung, Beatmung und Herzdruckmassage ausreichen.
AEDs sind Laiengeräte. Sie sind eine wesentlich vereinfachte Ausführung im Vergleich zu professionellen Defibrillatoren im Rettungsdienst. Durch Sprachausgabe leitet ein AED den oder die Ersthelfer durch die erforderlichen Maßnahmen - das richtige Aufkleben der Elektroden, das Auslösen des Elektroschocks, die Herzdruckmassage und Beatmung des Patienten, bis der parallel zur Erstversorgung schnellstmöglich alarmierte Rettungsdienst eintrifft. Die ersten Maßnahmen mit einem AED können von jedem Laien durchgeführt werden. Das Gerät begleitet den Anwender mit klaren und unmissverständlichen Sprachbefehlen, überprüft dabei automatisch und fortwährend die Vitalfunktionen des Patienten. Das AED lässt das Auslösen eines Schocks immer nur dann zu, wenn es unbedingt erforderlich ist. Eine falsche Elektroschockbehandlung mit dem AED durch einen Laien ist deshalb absolut ausgeschlossen.
-- Im Ernstfall rettet schnelles und richtiges Handeln Menschenleben ! --
Autor:Ulrich Löhe aus Velbert-Neviges |
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