Neviges kann und muss wieder gestärkt werden

Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Situation war es ihnen wichtig, auf die vielfältigen Chancen für Neviges einzugehen: Bürgermeister Dirk Lukrafka (von rechts), Heike Möller, Leiterin des Planungsamtes, und Wilfried Löbbert, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing.
  • Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Situation war es ihnen wichtig, auf die vielfältigen Chancen für Neviges einzugehen: Bürgermeister Dirk Lukrafka (von rechts), Heike Möller, Leiterin des Planungsamtes, und Wilfried Löbbert, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing.
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Bürgermeister ist zuversichtlich

"Der Stadtteil Neviges ist in den vergangenen Wochen kräftig gebeutelt worden", sagt Wilfried Löbbert. "Das war mit den Schließungen von Rewe, Rossmann und der Metzgerei im Gesamten schon recht viel", so der Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing weiter. Dennoch dürfe man nicht die vielseitigen Chancen übersehen.

Dass es im Zentrum von Neviges 21 leerstehende Läden (17 Prozent) gibt, ist natürlich nicht erfreulich und wird verständlicherweise als negative Dynamik wahrgenommen. Daher habe man Maßnahmen ergriffen und die Eigentümer der entsprechenden Immobilien kontaktiert. "Außerdem sind wir im regen Austausch mit der Werbegemeinschaft", sagt Löbbert. Ein Problem sieht er in den gestiegenen Anforderungen an die Standorte und Objekte. "Flächengröße, Barrierefreiheit und Parkmöglichkeiten - das ist für Händler relevant. Es sind also kreative Lösungen aller Beteiligten gefragt."

Stadtentwicklungsplanungen und -maßnahmen für diesen Stadtbezirk

Vor dem Hintergrund dieser überwiegend schlechten Meldungen rund um die Nevigeser Innenstadt, informierte Löbbert gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Lukrafka und Heike Möller, Leiterin des Planungsamtes, über die aktuellen Stadtentwicklungsplanungen und -maßnahmen für diesen Stadtbezirk. „Die Stadtentwicklung in Neviges ist einer unserer wichtigsten Aufgaben der nächsten Zeit. Wir sind zuversichtlich, dass der Stadtbezirk mit seinen vielfältigen Möglichkeiten wieder gestärkt werden kann“, so der Bürgermeister.

Konkrete Gespräche laufen

Was er und Wilfried Löbbert Positives vermelden können: "Es laufen bereits sehr konkrete Gespräche rund um einen Nachfolger für die Rewe-Immobilie an der Bernsaustraße." Nicht nur einen Interessenten würde es geben. "Ich denke, in rund zwei Monaten können wir konkrete Antworten liefern. Sorgen um die nahe Lebensmittelversorgung brauchen sich die Nevigeser jedenfalls nicht machen." Ebenfalls im Fokus stehe derzeit das Grundstücke Auf der Beek. "Neviges braucht und bekommt jetzt Rückenwind", so Bürgermeister Lukrafka. Und Löbbert ergänzt: "Der Stadtteil ist nicht kurz davor, abgeschlossen zu werden!"

Eine gute Verkehrsanbindung, Wohnen im Grünen, die Wallfahrtskirche und das Schloss Hardenberg, das derzeit aufwändig saniert wird - "Neviges hat viele Qualitäten. Den Bürgern muss man nur nochmal vor Augen führen, wie schön sie hier wohnen", sagt Heike Möller. "Klar, der Handel in Neviges wird nicht wieder so werden, wie in den 60er Jahren, aber das ist ein generelles Problem aller Stadtteile mit solch einer Fußgängerzone." Eine gesunde Mischung sei das Ziel, betont die Leiterin des Planungsamtes: "Auch der Tourismus spielt dabei eine wichtige Rolle."

Bürger sollen sich beteiligen

Was ist wichtig für diesen Standort? Was fehlt? Was wird gebraucht? Welche Probleme sehen Sie? Und welche Anregungen haben Sie? Diese Fragen werden bei einer Informationsveranstaltung gestellt, an der alle interessierten Bürger teilnehmen können. "Im Vorfeld wird erläutert, welche Stadtentwicklungsplanungen und -maßnahmen es unsererseits gibt", sagt Möller.

Bürgerbeteiligung:
-Die Stadt Velbert lädt alle Bürger ein, sich am Integrierten Handlungskonzept zur Stärkung des Zentrums vom Stadtbezirk Neviges zu beteiligen. Die Öffentlichkeitsbeteiligung findet am Dienstag, 4. April, ab 17 Uhr in der Nevigeser Feuerwache, Siebeneicker Straße 19, statt.
-Bürger haben dann die Gelegenheit, sich zur Planung zu äußern, wobei die Stadtverwaltung zu Beginn alle Ziele und Zwecke der Planung erläutern wird.

Zum Hintergrund:
-In den letzten Jahren haben vielfältige strukturelle Veränderungen das Zentrum von Neviges geprägt. Der Strukturwandel im Einzelhandel führt dazu, dass mehr Ladenlokale leer stehen. Zudem gibt es ungenutzte Flächen, wie beispielsweise das David-Peters-Quartier.
-Um dem aktiv entgegen zu wirken und ungenutzte Potenziale zu heben, hat der Umwelt- und Planungsausschuss am 31. Januar einen Beschluss gefasst. Dieser sieht vor, dass das bereits in Arbeit befindliche Integrierte Handlungskonzept für das Zentrum von Neviges unter Berücksichtigung der Schlossanlage Hardenberg weiterzuführen.
-Die bereits erarbeitete Bestandsbewertung und Zielformulierung seien zu berücksichtigen, heißt es im Beschluss weiter.
-In der Bestandsbewertung wurden Stärken und Schwächen in unterschiedlichen Themenfeldern (Einzelhandel, Verkehr, Städtebau und öffentlicher Raum, Wohnen, Grünstruktur, Soziale Infrastruktur, Wallfahrt sowie Tourismus) identifiziert und Entwicklungsziele aufgestellt. Im nächsten Schritt sollen nun Projekte und Maßnahmen erarbeitet werden, die zu einer positiven, nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung von Neviges beitragen.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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