Elektronischen Kraftzirkel: Mit moderner Technik zum Trainings-Erfolg
Insgesamt 20 Wiederholungen an der Brustpresse, werden sie sauber und im richtigen Tempo ausgeführt, gibt es dafür auch entsprechend Punkte. Aber leider nein, nur 19 Wiederholungen werden auf dem Display angezeigt. "Da warst du wohl bei einer Wiederholung nicht ganz aufmerksam", erkennt Jürgen Kinnen sofort. Mist! Direkt erwischt!
Der Inhaber des Gesundheitsparks Neviges hat seit September einen Elektronischen Kraftzirkel in seinen Trainingsräumen aufgebaut. Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" nahm Redakteurin Maren Menke an den insgesamt sechs Geräten Platz, an denen die sechs größten und wichtigsten Muskeln trainiert werden können. Das Besondere bei diesem Training: Alles wird mittels eines Programms beziehungsweise einer App gesichert, die Trainingserfolge, die richtigen Einstellungen der Geräte, die passenden Gewichte und mehr. Außerdem ist es auch für ältere Menschen sowie Frauen und Männer mit Beschwerden geeignet.
"Der erste Durchgang dient zur Einstellung der Geräte und zur Messung der Maximalleistung", sagt Kinnen und bedient dabei ein Tablet sowie Armbändern, in die personalisierte Chips integriert sind. Denn alles wird gespeichert, so dass man mit seinem Armband von Gerät zu Gerät kann und alles auf einen zugeschnitten ist. "Eine bessere Kontrolle gibt es nicht, wer fudelt, fliegt damit sofort auf", so der Trainer mit jahrelanger Erfahrung. "Beim ersten Durchgang muss aber zwingend ein lizensierter Trainer dabei sein", führt Jürgen Kinnen weiter aus. Auf das geschulte Auge könne man selbst bei der modernen Technik nicht verzichten. Sind die Geräte-Einstellungen richtig? Ist die Haltung ideal? Und wird die Übung sauber ausgeführt? Werden diese Fragen mit "Ja" beantwortet, kann das auf dem Chip gespeichert werden.
Einstellungen erfolgen automatisch
"Hallo Maren!" steht nun auf dem Display, Daten zu Alter, Gewicht und Größe wurde bei einer kurzen Registrierung eingegeben. Ganz einfach, mittels der App, das kann jeder Kunde selber erledigen. Plötzlich bewegen sich die Einzelteile der Beinpresse, die Rückenlehne schiebt sich nach vorne und die Fußplatte rückt näher ran. Dann beginnt die Kraftarbeit. "Auf dem Display vor dir siehst du nicht nur die Zeit runterlaufen und mit welchem Gewicht du arbeitest, dir wird auch das Tempo genau vorgegeben", sagt der Inhaber des Gesundheitsparks. Faszinierend! Mit der Bewegung steuert man einen kleinen Punkt, der auf dem Bildschirm zu sehen ist. Wer es schafft, diesen Punkt in der schwarzen Laufbahn zu halten, der holt sich damit auch wieder seine entsprechenden Punkte für die Gesamtwertung.
Nach einer Minute ist Schluss, es bleibt ausreichend Zeit, um das Gerät zu wechseln, sich mit dem Chip anzumelden, damit die Einstellungen angepasst werden und dann geht es wieder nach dem selben Prinzip weiter. "Angesprochen werden damit die Brustmuskulatur und der obere Rücken, der Bauch und der untere Rücken sowie die vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur. Diese sechs großen Muskeln liegen sich jeweils gegenüber und im Optimal-Fall sind diese Gegenspieler in der Balance", sagt Kinnen. Ob das auch so ist, erkennt das Programm anhand der Leistung und passt entsprechend die zu stemmenden Gewichte an.
So geht es bis zu vier Mal durch den Zirkel, das ist anstrengend, der Wegfall der Geräteeinstellungen erleichtert es aber enorm. Zusätzliche Spielereien und Möglichkeiten animieren außerdem und wecken den Ehrgeiz: Ein Ranking, verschiedene Activity Level und mehr. Außerdem lassen sich zusätzliche Trainingseinheiten, wie Joggen oder Walken, nachträglich eingeben, dafür gibt es ebenfalls Punkte. "Unter einigen Teilnehmern ist ein kleiner Wettstreit ausgebrochen", so Kinnen. "Wer hat die meisten Punkte? Und wer hat die besten Plätze im Ranking?" Darüber hinaus ermittelt die App das biologische Alter der Muskulatur. "Jeder setzt sich das Ziel, sich durch ein intensives Training zu verjüngen."
Übrigens: Regelmäßig fordert das Programm eine erneute Kontrolle durch einen geschulten Trainer. "Zwar achten wir grundsätzlich eh immer darauf, dass die Ausführung richtig ist. Bei diesen Durchgängen wird dann aber zum Teil noch einmal das Gewicht oder das Tempo verändert." Jürgen Kinnen weiß, dass klassisches Gerätetraining die Art von Krafttraining ist, die bei den meisten Leuten relativ unbeliebt ist. "Obwohl jeder weiß, dass gezielte, effektiv ausgeführte Übungen zu einem Erfolg führen, siegt doch oft der innere Schweinehund. Für einige ist es aber gar nicht die Übung an sich, die als lästig empfunden wird, viel mehr ist es das Mitdenken und die Arbeit mit der Einstellung der Geräte. Genau das fällt beim Elektronischen Kraftzirkel aber weg."
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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