Flexible Betreuung: Ausstellung zur "Kita Plus"
Flexible Betreuung der Kinder jenseits der "normalen" Öffnungszeiten
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen ist für viele immer noch ein großes Problem. Wer kümmert sich um die Kinder, wenn beide Eltern arbeiten müssen, ein Elternteil alleinerziehend ist oder einfach die Arbeitszeiten so überhaupt nicht mit den Öffnungszeiten der Kindertagesstätten übereinstimmen?
Dafür gibt es das Bundesprogramm "Kita Plus – Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist", an dem in Velbert zwei Träger teilnehmen: das Familienzentrum Oberstadt Kolping-Kindertagesstätte "Farbenspiel" und die SKFM Großtagespflege Nestgruppe "Himmelsstürmer".
Wie das funktioniert, was das bringt und wie die Erfahrungen von Eltern und Erziehern damit sind, zeigt jetzt eine Ausstellung in der Kolping-Kita Farbenspiel an der Nevigeser Straße 20. Bis zum 9. Februar kann die Ausstellung werktags jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr besucht werden. "Sie lässt die Menschen zu Wort kommen, die bereits erweiterte Betreuungszeiten in Anspruch nehmen, anbieten oder sich dafür stark machen", sagt Kita-Leiterin Birgit Koppelmann.
Von Arbeitnehmern wird hohe Flexibilität und Mobilität erwartet, das kann den Alltag für Eltern jedoch sehr erschweren. Hier setzt das Programm "Kita Plus" an und bietet flexible Betreuungszeiten an.
"In Velbert haben wir viele Betriebe mit 3-Schicht-System, da gibt es natürlich Bedarf", sagt Willi Knust, Geschäftsführer der Kolping-Kindertagesstätten Velbert. Am größten ist der morgens, nachmittags können viele Familien eine Abholung selbst organisieren. In der Kita Farbenspiel kommen zurzeit zum Beispiel die ersten Kinder morgens um 5.30 Uhr und die letzten werden um 18 Uhr abgeholt.
"Das darf man sich aber nicht so vorstellen, dass die Kinder um 5.30 Uhr abgegeben werden und man dann um 5.40 Uhr bei der Arbeit sein kann", erklärt Knust. "Da müssen die Eltern schon etwas Zeit mitbringen!" Knust betont auch, dass es nicht darum ginge, die Kinder länger in der Kita zu betreuen, sondern nur flexible Betreuung jenseits der "normalen" Öffnungszeiten anbieten zu können. Insgesamt seien jedoch auch die wöchentlichen Betreuungszeiten von 35 Stunden zu kurz und unrealistisch.
Seit April 2016 läuft im "Farbenspiel" das Projekt "Kita Plus" für das der Bund zwei mal 25 Stunden zusätzlich finanziert. Leider ist Ende Dezember 2018 bereits Schluss.
Willi Knust hofft auf eine Weiterführung des Projekts in Schwerpunkt-Einrichtungen. "In jeder Kita vor Ort wird das nicht möglich sein. Die Einrichtung muss zum Beispiel groß genug sein", sagt Knust. Die Kolping-Kitas haben sich deshalb mit der evangelischen Kirche als Kooperations-Partner zusammengetan.
Willi Knust mahnt aber auch – insbesondere Richtung MdL Marin Strässer, der bei der Eröffnung zu Gast war –, dass, wenn erweiterte Betreuungszeiten für Kitas immer wichtiger wird, man auch in Zukunft die offenen Ganztagsschulen nicht vergessen und hier die Betreuung ebenfalls erweitern sollte.
In Velbert nehmen zwei Träger am "Kita Plus"-Programm des Bundes teil: das Familienzentrum Oberstadt Kolping-Kindertagesstätte Farbenspiel und die SKFM Großtagespflege Nestgruppe Himmelsstürmer.
Ansprechpartnerinnen vor Ort sind: Birgit Koppelmann, Leitung der Kolping-Kindertagesstätte Farbenspiel, Tel. 02051/2889450 und Claudia Schmidt, Fachbereichsleitung SKFM, Tel. 02051/2889118.
Die Ausstellung zur "Kita Plus" ist in der Kita Farbenspiel, Nevigeser Straße 20, bis zum 9. Februar werktags jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr zu sehen.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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