Update: Nevigeser Krankenhaus vor dem Aus
Das „Zentrum für Altersmedizin“ am Krankenhaus-Standort Neviges ist gestorben. Wie der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef mitteilt, wird das St.-Elisabeth-Krankenhaus sogar ganz aufgegeben, die rund 100 Betten in der Klinik für Innere Medizin und Akutgeriatrie werden zumindest teilweise ans St.-Josef-Krankenhaus in Wuppertal-Elberfeld verlagert.
„Die Finanzierung kleiner Häuser gestaltet sich sehr schwierig“, erklärt Susanne Bieber vom Bereich Unternehmenskommunikation beim Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Deshalb habe der Klinikverbund im Sommer 2011 Pläne einer Spezialisierung vorgestellt - nämlich das „Zentrum für Altersmedizin“. „Das war ein gut durchdachter Plan“, rechtfertigt Bieber eineinhalb Jahre später das Konzept. Nur hatte die damalige Geschäftsführung die Rechnung ohne das Land NRW und die Krankenkassen gemacht. Herrschte damals noch großer Optimismus beim damaligen Chefarzt Prof. Dr. Ingo Füsgen, eine Gerontoneurologie von der Landesregierung genehmigt zu bekommen („Im gesamten Kreis Mettmann gibt es keine Neurologie-Station“, sagte Füsgen damals), so wurde die Planungsgruppe enttäuscht.
„Land und Krankenkassen haben das Konzept nicht mitgetragen“, räumt Bieber heute ein. Und damit war die Erweiterung des Standortes Geschichte. 11,3 Millionen Euro an Umbaukosten waren damals veranschlagt und bereits durch den Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung St. Marien genehmigt worden.
Jetzt steht das Nevigeser Krankenhaus vor dem Aus, vielmehr wolle sich der Klinikverbund, der seit Jahren rote Zahlen schreibt, auf die drei Wuppertaler Häuser St. Josef, St. Anna-Klinik und Petrus-Krankenhaus) fokussieren und die Sanierung weiter vorantreiben. Auch das Marienhospital Schwelm fällt den Plänen zum Opfer. Immerhin hat sich das Loch in der Kasse von -14,3 Millionen Euro in 2009 auf -8 Millionen Euro in 2012 verkleinert.
Wann der Standort Neviges geschlossen wird, dazu gibt es noch keine konkreten Aussagen. „Zunächst muss das St. Josef-Krankenhaus umgebaut werden. Erst dann können die geriatrischen Plätze verlagert werden“, so Bieber. Zu rechnen ist damit in etwa einem Jahr. Das Grundstück des Elisabeth-Krankenhauses an der Tönisheider Straße soll in der Folge veräußert werden. Kündigungen sollen nicht ausgesprochen werden, der Klinikverbund ist bemüht, den Mitarbeitern Stellen an den drei verbleibenden Standorten anzubieten.
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